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Alt 04.12.2009, 03:55
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Nun auch noch meine Mutter...

Hallo Leon,

es gibt für die Verabreichung einer neoadjuvanten Chemo bestimmte Tumor-Konstellationsvoraussetzungen, die anhand des histologischen Befundes festzustellen sind.

Das hat erst einmal nichts mit einer brusterhaltenen Op zu tun. Ich weiß aber, dass Ärzte gerne dieses Argument einsetzen, vor allem bei ganz jungen Erkrankten, weil eventuell eine Ablatio so vermieden werden kann.

Ja, das ist echt eine blöde Situation bei dir. Erst so einen Tamtam machen und dann wieder alles retour... ist schon irgendwie blamabel.

Ist auch schade, dass hier einige Schreiber Druck gemacht haben. Ich weiß, sie haben es nicht böse gemeint und du selbst möchtest ja auch eine schnelle Operation.

Übrigens ist an der neoadjuvanten Chemo das fantastische, dass man halt den Tumorrückgang sehr gut beobachten kann.
Tut sich nichts, wird das Chemomittel gewechselt.
Es gibt ja unzählige Chemomittel und bisher ist mir nicht zu Ohren gekommen, dass überhaupt kein Mittel angeschlagen hat.

Ok, nun kann man nichts mehr dran ändern, aber ich hoffe einfach, dass andere Betroffene mit einer frischen Diagnose diesen Thread lesen und sich ihre eigenen Gedanken machen.

Mein Mann hatte übrigens auch einen T3 Darmtumor, G2, und wenn dieses Mistding nicht so stark geblutet hätte und deshalb eine Not-Op notwendig geworden wäre... hätte auch er erst eine neoadjuvante Chemo begonnen.
Leider hatten wir keine Wahl.

Was das Screening der anderen Dame angeht: wenn man da nichts erkannt hat und ein halbes Jahr später war da auf einmal ein 2 cm Tumor, garantiere ich dir, dass beim Screening etwas falsch gelaufen ist.
Glaub mir, auch da gibt es Ärzte, die ein Mammografie-Bild nicht richtig auswerten können.
Alles schon erlebt...

Deshalb immer wieder mein dringender Rat: grundsätzlich eine zweite Meinung einholen... auch und gerade bei Mammografie-Bildern.
Lieber 2 oder 3 Ärzte die Bilder beurteilen lassen als nur einen, der vielleicht nicht in der Lage ist, sie zu lesen.
Zusätzlich immer noch einen Brustultraschall, erst dann ist man auf einer einigermaßen sicheren Seite.

Dass das Ergebnis eines Gen-Tests sehr sehr lang dauern kann, wirst du bestimmt schon wissen.
Da heißt es, eine Menge Geduld im Gepäck zu haben.

Mit einer Ovarien-Entfernung bei positivem Gen-Test kenne ich mich nicht gut aus.
Aber... ich denke, dass deine Mama in einem Alter ist, wo die Ovarien nicht mehr produzieren oder nur sehr wenig.
Erkundige dich noch mal im Netz, ob dann überhaupt noch eine Entfernung sinnvoll wäre.

Ja, die Anti-Hormon-Therapie ist ein kleines Ass im Ärmel.

Und nun wünsche ich deiner Mama einen fähigen und ausgeschlafenen Chirurgen, der sein Handwerk versteht.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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