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Alt 05.09.2004, 10:32
Gast
 
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Nicole,
Krebs zu bekommen, ist immer ein tiefer Schock. Also ist es ganz normal, "ziemlich aufgelöst" zu sein. Aber keine Sorge, das ändert sich! Wie reagiert denn dein Freund darauf? Hat er sich schon ein bisschen gefangen?
Ich hatte vor 4 Jahren ein vergleichbares Melanom: 1,44 mm. Damals wurde mir auch kein Lymphknoten entnommen. Die Sonografie der Knoten ist sehr aussagefähig, so dass man sich in der Regel darauf verlassen kann. Aber die Behandlung wird in jeder Klinik etwas anders durchgeführt. Vielleicht kann dein Freund noch mal in die Sprechstunde gehen, um nach dem ersten Schock in aller Ruhe mit den Ärzten sprechen zu können. Sie sind ja zur Beantwortung von Fragen verpflichtet. Dass einem wegen des Schocks nicht gleich alle Fragen auf einmal einfallen, ist ja wohl klar.
Nach der MM-Diagnose wird oft noch der Wächterlymphknoten untersucht und dann vorbeugend rausgeschnitten. Aber wie gesagt - jede Klinik handhabt das etwas anders. Bei mir wurde es damals erst bei Patienten ab 1,5 mm Dicke gemacht.
Nun zur weiteren Prognose. Viele Krebspatienten müssen jahrelang zittern, ob es sie nicht noch mal erwischt. Das ist das Wesen unserer Krankheit. Es dauert einige Zeit, bis man sich an diese Angst gewöhnt hat. Aber man kann sich daran gewöhnen! Es gehört irgendwann einfach so zum Leben dazu wie bei einem Diabetiker die täglichen Insulinspritzen.
Auch zur Prognose kann man die Ärzte fragen und um ehrliche Antwort bitten. Nach meinen Unterlagen hatte ich damals mit 1,44 mm eine 10-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 90%!
Ich wünsche euch, dass ihr möglichst schnell den Schock verkraftet und dass dann das normale Leben weitergeht.
Viele Grüße
Monika
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