Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 26.05.2007, 13:08
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2007
Beiträge: 462
Daumen hoch AW: Was ist Sarkom?

Hallo Conny,

dem was Sanne schreibt, kann ich mich voll anschließen.

Es ist sehr schwer als Angehöriger mitansehen zu müssen, wenn ein geliebter Mensch plötzlich so krank wird.
Trotzdem müßt ihr nach vorne sehen und die Dinge in die Hand nehmen.

Vor über zwanzig Jahren erkrankte ich an einem Riesenzelltumor über dem rechten Knie (ein Tumor, der gerne wieder wächst und Metastasen in der Lunge bilden kann).
Damals stellten mir die Ärzte sehr schlechte Prognosen für die Zukunft aus.
Nur einem sehr engagierten Orthopäden habe ich es zu verdanken, daß ich mein Bein behalten konnte.
Der Tumor war schon sehr groß geworden und hatte bereits das Knie in Mitleidenschaft gezogen.
Inzwischen sind so viele Jahre vergangen, aber der Schrecken und der Schock von damals fährt mir gleich wieder in die Glieder, wenn ich an die Ungewissheit und an die Angst der ersten Zeit nach der Diagnose denke.

Meine Tochter war damals erst ein Jahr alt. Ich war 23.

Damals konnte meine Familie kaum mit der Diagnose umgehen. Von meiner Mutter fühlte ich mich total alleine gelassen. Alle hatten mich bereits aufgegeben.
Das war für mich das Schlimmste, schlimmer als die Krankheit.
Ich weiß, daß die Leute es nicht böse meinten. Sie konnten einfach nicht mit der Situation umgehen. Mich hat das jedoch sehr verletzt.

Ich kann euch nur den Tipp geben: haltet zusammen! Sprecht zusammen mit den Ärzten!
Wichtig: fragt nach, wenn ihr etwas nicht versteht, auch öfters!
Wenn euch etwas nicht in Ordnung erscheint, dürft ihr das ansprechen.

Ich war damals so blauäugig, weil ich so unwissend war. Das hat meine Angst noch verstärkt.
Heute, viele Jahre und viele Operationen später, bin ich erfahrener im Umgang mit Ärzten geworden.
Das kommt mir heute sehr zugute, weil meine Mutter sehr schwer an Brustkrebs erkrankt ist und auf die Hilfe unserer Familie angewiesen ist.

Ich wünsche euch alles, alles Gute und viel Mut und Kraft- und auch viel Optimismus, um diese Zeit zu überstehen.

Liebe Grüße
Kerstin N.
P.S.: Mein zuständiger Onkologe hat mir damals erzählt, diese Art von Tumoren wachsen bei jungen, heranwachsenden Menschen so häufig, weil bei ihnen der Stoffwechsel noch sehr beschleunigt ist. Da kann es schnell mal zu Zellentartungen kommen.
Mit Zitat antworten