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Alt 22.06.2013, 15:18
Meiki Meiki ist offline
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Standard AW: AML : Psychische Probleme während / nach der Chemo

Hi anjin_san,

auch bei mir war es kurze Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus am schlimmsten. Warum weiß ich bis heute nicht genau. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass man nun den Alltag wieder alleine und vor allem ohne tägliches Kontrollprogramm meistern muss. Keine Ahnung.

Jetzt kommen aber neue Fragen: Bin ich geheilt oder nur beschwerdefrei?, wie gehts weiter?, kommt ein Rezidiv oder schaff ich es ?, wie lange gehts gut?, was will ich jetzt in meinem Leben ändern? und und und

Dann kommen die (lieben) Schlaumeier und sagen: Jetzt musst Du jeden Tag genießen, lebe intensiver, lebe jeden Tag. Aha! und wenn die Tage einfach nur sch... sind, was dann ???

Ich habe mich irgendwann entschlossen, mir diese Fragen einfach nicht mehr zu stellen. Das gelingt mir nicht immer, aber immer öfter.

Mir persönlich hat Sport und Bewegung sehr geholfen aus dem Tal rauszukommen. Anfänglich natürlich mit sehr geringer Intensität aber halt regelmäßig. Ferner habe mit einem Leidensgenossen aus der Zeit im KH noch sehr guten Kontakt. Da wir sozusagen Bett an Bett gemeinsam gegen die Krankheit gekämpft haben, können wir über alles sprechen. Das ist sehr schön und sehr wichtig für mich.

Im KH habe ich immer einen großen Bogen um die Psychoonkologin gemacht. Warum weiß ich auch nicht mehr, jedoch denke ich im Nachhinein war das ein Fehler. Ich habe in Behandlung täglich dutzende Tabletten eingeworfen, ohne zu Fragen, ob sie wirklich wirken und welche Nebenwirkungen sie haben können. Ein einfaches Gespräch mit ihr habe ich abgelehnt...

Mein Rat an Dich: Warte nicht ab, dass es von alleine besser wird. Sprich mit Deinem Arzt darüber.

Alles Gute und lass die Sonne rein

Meiki
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