Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 14.03.2006, 13:58
Ane Ane ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2006
Beiträge: 4
Lächeln Hirnmetastasen, Knochenmetastasen - wie gehts weiter?

Hallo an alle,

ich (38) lese jetzt seit zwei Wochen in diesem Forum und heute traue ich mich endlich selbst zu schreiben.

Bei meiner Schwester (48) wurde vor zwei Wochen Brustkrebst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Sie hat bereits vier Hirnmetastasen und Metastasen an der Wirbelsäule. Ihr wurde dann sofort die rechte Brust abgenommen, da der Tumor schon aufgeplatzt war. Jetzt liegt sie in der Strahlenklinik und wird am Kopf bestrahlt. Irgendwann in den nächsten Tagen soll dann die Bestrahlung an der Wirbelsäule anfangen. Lt. Szintigramm, ist das Becken so angegriffen, dass sie überhaupt nicht aufstehen darf. Sie kann auch seit ca. 2 Wochen ihren rechten Arm bzw. die Hand kaum bewegen. Gestern hat sie dann zum ersten Mal eine Infusion, glaube Aredia, erhalten.
Die Operation hat sie gut überstanden und auch sonst geht es ihr den Umständen entsprechend recht gut. Leider kommt niemand wirklich an meine Schwester ran. Sie tut so, als hätte sie eine Erkältung und in zwei Wochen ist alles wieder gut.
Ich gehe aber davon aus, dass sie sehr genau weiß, wie es um sie steht. Wir haben vor vier Jahren unseren Vater an Prostatakrebs verloren. Er hatte auch Metastasen an der Wirbelsäule und im Kopf. Mit meinem Vater konnte man reden. Meine Schwester spielt die völig Coole. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich mache mir große Sorgen um sie und möchte ihr gerne helfen, aber man kommt nicht an sie ran.
Mein andere große Sorge ist meine Mutter. Ich wohne 400 km von meiner Schwester und meiner Mutter entfernt und habe einen 10jährigen Sohn. An dem Tag, als meine Schwester operiert wurde bekam meine Mutter vor lauter Aufregung Herzrhythmusstörungen und mußte kurzfristig ins Krankenhaus. Ich bin natürlich sofort hingefahren und sie erholte sich auch sehr schnell wieder. Solange ich dann vor Ort war, ging es ihr auch relativ gut. Sie hat einfach Angst vor dem was kommt, genau wie ich.

Es ist wie ein Déjà-vu-Erlebnis: Bei meinem Vater kam die Diagnose zu spät um es zu heilen! Jetzt meine Schwester. Ich bin einfach fix und fertig.

Meine Frage an Euch: Habt ihr einen Tipp, wie wir mit meiner Schwester umgehen sollen? Sollen wir auf ihre Art einsteigen und so tun, als wäre alles wirklich nicht so schlimm oder sollte ich das Thema gezielt ansprechen?

Jezt wo ich wieder zu Hause bin telefoniere ich jeden Tag mehrmals mit ihr und wir reden über alles mögliche, nur nicht über Sie. Ich frage Sie zwar wie es ihr geht. Aber ihre Antwort ist immer gleich: "Gut".

Es wäre klasse, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet.

Lieben Gruß

Ane
Mit Zitat antworten