Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 23.10.2011, 21:18
Andorra97 Andorra97 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2007
Beiträge: 1.688
Standard AW: Diagnose großzelliges B-Zellen-Lymphom bei meinem Dad...

Hallo Claudi,
mein Mann war 43 als er die Diagnose NHL bekam.

Er hatte einmal Fieber und Schüttelfrost als allergische Reaktion auf das Rituximab. Bei den folgenden Zyklen ist das aber nicht mehr aufgetreten.
Und er hatte Fieber und Schüttelfrost, als er während der Chemo einen Infekt bekam. Der war dann leider sehr hartnäckig und wurde zu einer Lungenentzündung. Es hat über 2 Wochen gedauert bis er wieder Fieberfrei war.
Sonstige Komplikationen oder Nebenwirkunen hatte er aber nicht.

Das Lymphom meines Mannes war extrem bösartig, was in diesem Fall aber auch bedeutet, dass es sehr gut auf die Chemo ansprach. Er hatte bei der Diagnose am 31.10.2007 den ganzen Bauch voll Tumore, 2 davon als "Bulk", d.h. größer als 6 cm im Durchmesser. Und bei der Kontrolle am 16.12.2007 war schon nichts mehr von dem Lymphom zu sehen. So schnell ging das!

Trotzdem war es wichtig die Chemo ganz durchzuziehen, auch wenn mein Mann nach dem 4. Zyklus dann echt keine Lust mehr hatte. Aber natürlich hat er es auch gemacht, denn wir wollten ja, dass das Biest auf Nimmerwidersehen verschwindet.

Der Zweitkrebs meines Mannes ist ein Glioblastom (Gehirntumor) und das ist leider eine ganz, ganz üble Sorte. Wider Erwarten geht es ihm aber auch jetzt nach 3 Jahren noch gut. Wir hoffen, dass er die ganz schlechte Prognose dieses Krebses noch lange, lange Lügen straft.

Wir haben eigentlich während der Chemo ganz normal weiter gelebt. Klaus brauchte ein bisschen mehr Schlaf als sonst (morgens ein Schläfchen und Nachmittags auch noch mal) und an den Tagen wo die Leukozyten schlecht waren, sind wir nicht so viel unter Menschen gegangen. Kranke haben wir generell gebeten lieber weg zu bleiben, da die Infektionsgefahr eben relativ hoch ist. Da hatten aber alle Verständnis.

Ansonsten hat mein Mann jeden Tag einen Spaziergang gemacht, egal wie das Wetter war und sich mit positiven Dingen beschäftigt. Zwischen den Chemos sind wir auch durchaus mal in Urlaub gefahren, wenn es die Zeit zu ließ.

Nach der Chemo folgte dann eine Reha, die ihm auch sehr gut getan hat. Schon 3 Monate nach Beendigung der Chemo hättest Du ihm nicht mehr angemerkt, dass er Krebs hatte. Er war braun gebrannt, hatte wieder Haare und sah richtig gut und gesund aus. Leider kam dann schon die neue Diagnose und für uns ging es von vorne los.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
Mit Zitat antworten