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Alt 29.11.2010, 12:37
silver dollar silver dollar ist offline
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Standard AW: PSA Wert hoch nach Prostata-OP und viele Fragen

Moin Anja,
unabhaengig von der Vermutung meiner Vorrednerin, wird es sich um ein PET Cholin oder PET Fluor handeln um moegliche Metastasen fruehzeitig festzustellen. Was mich etwas wundert:
- nach RPE (Prostata OP) sinkt ueblicherweise der PSA unter die Nachweisgrenze
- es ist ueblich diesen PSA Wert die ersten beiden Jahre nach OP vierteljaehrlich zu kontrollieren
- nach 2 Jahren halbjaehrlich
- nach 5 Jahren jaehrlich
bei wieder kontinuierlichem Anstieg des PSA ist ein Redzidiv oder eine systemische Erkrankung zu vermuten, Frage ist wann nach der OP zeitmaessig gesehen der PSA wieder kontinuierlich steigt
- falls vermutetes Lokalredzidiv dann besteht haefig die Option der Bestrahlung der Prostataloge insoweit waere es wichtig zu wissen wann nach den 16 Jahren nach OP wie der Anstieg erfolgte
- falls systemisch besteht die Moeglichkeit der einfachen bis dreifachen Hormonblockade bei Knochenmetastasen kombiniert mit einem Bisphosphonat z.B. Zometa
- danach stehen eine Reihe von moeglichen off label = Experimentell zur Verfuegung z.B. Ketokonazol in Verbindung mit einem Hydrokortison Präparat
- falls nichts mehr hilft,der PSA weiter ansteigt, dann spricht man von einem kastrationsrefraktaeren Karzinom und nur dann kommt an sich Chemo in Form von Taxotere oder Cabazitaxel zum Einsatz, ob nun low dose oder Standardregime

das ist kein Spaziergang und erfordert eine gute Einstiegsgesundheit, insoweit wundert es mich, dass zwischen RPE OP und Chemo nichts an moeglichen Zwischenschritten von Dir aufgezeigt wird.
Es ist daher einfach vermutbar, dass ein PET Cholin ins Auge gefasst wurde (liegt hier bei ca. 2000 €uro Kosten und wird nur von Privat Versicherungen uebernommen) anstelle eines PET Fluor welches Kassenleistung ist und nur wenn es keine Knochenmetastasen anzeigt dann waere ein PET Cholin privat finanziert angeraten, das bei PSA Werten mind. 3.0 um mit diesem bildgebenden Verfahren eine Chance der Darstellung zu haben.

Deinen Angaben zu Folge habt ihr wenig Details vom Arzt und/oder Vater, es ist mit dem, was Du hier eingestellt hast zwar ein Weg zu vermuten, ohne weitere Einzelheiten ist es aber schwierig weitere Ratschlaege zu geben.

Generell ist vorzuschlagen in einem derartigen Krankheitsstadium ein renommiertes Prostatazentrum einzuschalten, welches Urologie Onkologie Strahlentherapie und Hämatologie in Form einer konziliaren Betrachtung anbietet und so aus den verschiedenen Disziplionen die fuer den Patienten beste Anwendung / Therapie definiert. Dazu bedarf es manchmal etwas Reisestrecke, aber die lohnt sich.

Geändert von gitti2002 (03.03.2017 um 18:42 Uhr)
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