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Alt 07.03.2009, 21:41
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: Hilfe - NHL-B-in der Brust!

Hallo Ulli, Flautine, Luise, Beate, Beba und ein Hallo an alle die Doris kennen!

Leider kann ich natürlich keine Grüße von Doris ausrichten. Es gibt nicht sehr viel Neues von ihr zu berichten. Die Ärzte haben keinerlei Hoffnung dass Doris nochmal aus dem Hospitz entlassen werden kann. Zwar ist sie in den letzten Tagen des öfteren wach , dafür allerdings ist sie ziemlich durch einander. Und mit ziemlich meine ich dass es wirklich wenige Momente gibt wo sie klar ist, und auch so mit ihrem Mann spricht, bzw. mit ihrem Sohn. Sie "lebt" irgendwie in einer "anderen Welt"!Beide leiden wahnsinnig unter diesen Umständen, nur leider ist Doris ein absoluter Pflegefall und Zuhause könnte sie nicht versorgt werden, alleine die Tatsache dass sie kaum noch etwas sieht macht es unmöglich, geschweige denn alles andere. Fast jeden Tag rede ich mit der Familie und die sind sehr froh dass sie "den Ballast" am Telefon auch mal raus lassen können.
Doris hat so ihre eigenen Wünsche (manches mal muss ich dann doch ein wenig schmunzeln) und diese hat sie auch geäußert. Sie hat sich z.B. einen weißen Teddy mit roter Mütze (den Weihnachtsteddy den wir Beide zur Deko haben) ins Hospitz gewünscht und sagt immer: das ist Ina! Mir kommen schon bei so ein paar Dingen die Tränen wenn ich sehe (höre) wie diese Veränderungen voran schreiten, auch wenn es zwischendurch ab und zu klare Momente gibt. Ihr Lang,-und Kurzzeitgedächnis scheinen völlig durcheinander geraten zu sein - es ist nicht so dass das Eine davon überwiegt, ich hatte anfangs das Gefühl dass nur das Kurzzeitgedächnis vorhanden ist, so ist es jedoch nicht ganz.
Übrigens war es ihr eigener Wunsch in der Patientenverfügung die sie vor 2 Jahren ausgestellt hat, dass sie ins Hospitz kommt, wenn die Zeit dafür da ist. Heute, wenn sie relativ wache Momente hat, dann sagt sie stets: „Warum nehmt ihr mich nicht mit!“ Für die Angehörigen natürlich eine wahnsinnige Belastung, aber es geht nicht anders, auch wenn der Sohn und ihr Mann zwischen zeitlich ein schlechtes Gewissen bekommen. Sie Alle wissen genau, dass es die einzige Möglichkeit ist, Doris adäquat zu betreuen. Das schöne in diesem Hospitz ist dass die Familienangehörigen auch psychologische Betreuung erhalten, es wäre schlimm wenn dem nicht so wäre. Prognosen können die Ärzte zur Zeit nicht abgeben, es ist ein Auf und Ab!

Sodele, ich hatte das Gefühl ich sollte euch nochmals den aktuellen Stand durchgeben bzw. erzählen!

Euch Allen wünsche ich jetzt noch einen schönen Abend und einen sonnigen Sonntag – hier war heute Sonnenschein pur!
Liebe Grüße @ all


Eure Ina

Geändert von struwwelpeter (08.03.2009 um 12:58 Uhr)
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