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Alt 01.05.2009, 18:42
Doro* Doro* ist offline
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Registriert seit: 09.11.2008
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Standard Meine Mama ist von uns gegangen

Hallo,
lange habe ich hier im Forum mitgelesen. Habe gelesen, welches Schicksal meine Mama und uns erwartete. Was auch alles auf uns zukommen konnte, denn wir hatten keine verständnisvollen Ärzte in der KKHOnkologie.
Im Forum habe ich nach Hilfe zu Diagnosen gefragt und bekam diese auch.
Oft war ich im Chat und habe mich dort über BSDK unterhalten, wie sich meine Mama verhalten hat oder was man in den einzelnen Situationen machen könnte.
Darum jetzt erst einmal Danke für die Infos und die Unterhaltungen im Chat.

Meine Mama ist am Samstag , den 25.4.2009 auf der Palliativstation verstorben.

Nach einem Oberschenkelhalsbruch der im KKH versorgt wurde, die Ärzte aber nicht mit den Krebsschmerzen umgehen konnten, meine Mama schon eine Dosis von 150 Mikrogramm Schmerzpflaster bekam und nicht mehr ansprechbar war, habe ich dafür gesorgt, dass sie auf die Palliativstation kam.
Dort wurde sie auf einen geringere Dosis Schmerzpflaster in Kombination mit anderen Schmerzmitteln und Medikamenten eingestellt.
Mutti fühlte sich dort wohl und gut versorgt. Das Personal war sehr nett, der Arzt erklärte zwar alles, menschlich fand ich ihn nicht so doll. Mutti war aber zufrieden, das war die Hauptsache.
Nach fast 4 Wochen, in denen es auch ein Auf und Ab gab, sollte mit Mutti am 20.04 über eine Entlassung nach Hause gesprochen werden. Leider kam es dazu nicht mehr.
Nach einer Aftererweiterung am 17.4., weil Mutti nicht mehr zur Toilette gehen konnte und zu viel Luft im Bauch hatte, die nicht mehr abging, trat am Sonntagmorgen, 19.4. eine Darmblutung auf, die bei einer Magen- und Darmspiegelung, zu der meine Mama zugestimmt hatte, nicht lokalisiert werden konnte. Die Blutung kam aber auch erst gegen frühen Sonntagnachmittag zum Stillstand.
Mutti ging es immer schlechter, sie schlief nur noch. Die Schwestern sagten uns, wir sollten mit dem Schlimmsten rechnen.
Mit Flüssigkeit und Schmerzmitteln gut versorgt, schlief meine Mama, wobei sie fast nur erzählte. Man konnte das, was sie erzählte allerdings nicht immer verstehen. Am Dienstag fragte ich, ob wohl ein Geistlicher zu meiner Mama kommen könnte. Nach ganz kurzer Zeit war jemand da. Es wurde ein Kreuz, ein Kerze und ein Spruchband auf den Nachttisch gelegt. Es war sehr feierlich.
Während der Geistliche betete, geschah etwas sehr Bewegendes. Mutti hatte kaum noch so erzählt, dass man es verstehen konnte. Das Mariengebet betete sie laut und verständlich mit. Danach verfiel Mutti wieder in das leider unverstänliche Erzählen.
Dieser Zustand dauerte dann bis Donnerstagabend, wo Mutti mich noch etwas fragte, was zu meinem Erzählten paßte.
Am Freitagfrüh erzählte Mutti auch nicht mehr, sie schlief nur noch.
Da ich auch noch abends arbeiten gehe, habe ich mich immer, wenn ich von Mutti wegging , verabschiedet, als wenn ich sie zum letzten Mal sehen würde. Das machte ich auch als ich nach vielen Stunden am Freitagnachmittag zur Arbeit fahren mußte.
In der Nacht zum Samstag, um 4.45 Uhr bekam ich dann den Anruf, dass Mutti um 4.30 verstorben sei.
Ich fuhr ins Krankenhaus und war um 5.30 Uhr bei ihr.

Man hatte es für Mutti sehr schön gemacht.
Ich konnte ungestört noch 3 Stunden bei Mutti verbringen, dieses war eine Zeit , die mir keiner mehr nehmen kann, es war sehr wichtig für mich.

Meine Schwester war um 8.30 bei Mutti, eigentlich hat sie nur eine Fahrt von 45 Min.,..... Sie verbreitete ein Unruhe bei Mutti, ich fand es schlimm.

Am Mittwoch , den 29.4. war die Messe und am Donnerstag, den 30.4. wurde Mutti beerdigt.

Jetzt ist meine Mama bei meinem Papa, der 1991 an einem Gehirntumor verstorben war und auch bei ihrer kleinen Tochter, meiner Zwillingsschwester, die mit etwas über einem Jahr vestarb.
Ihre 3 Brüder und ihre Eltern wird meine Mama nun wiedersehen.
Aber das Wichtigste ist für Mutti, sie muß nun keine Schmerzen mehr aushalten.

Es ist nun doch etwas länger geworden. Sorry, aber ich wollte mich nur bedanken bei den Menschen im Forum und auch aus den Chat, für die Ratschläge und das geschriebene Wort, woran man sehen konnte, was noch alles passieren könnte. Es hat mir immer sehr geholfen.

Danke

Doro
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