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Alt 20.12.2007, 05:26
chiron chiron ist offline
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Registriert seit: 20.12.2007
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Standard Adenokarzinom OP meines Vaters

Hallo,

zunächst einmal, nachdem ich mir einige Beiträge durchgelesen habe, ich find es wirklich sehr gut dass es dieses Forum gibt und schicke euch allen viel Kraft. Vielleicht könnt ihr meinem Vater und mir ja helfen.

Ich suche soviele Informationen wie möglich, um die besten Möglichkeiten zu finden, wie man mit der Diagnose Adenokarzinom umgeht, was ich für meinen Vater tun kann, was ich tun kann damit die richtige OP von den richtigen Ärzten gemacht wird, und was im weiteren Verlauf der Krankheit passiert.

Natürlich bin ich zunächst als Angehöriger für ihn und für meine Mutter und meine Schwester da, aber ich möchte ganz dringend die Diagnosen verstehen und meinem Vater sämtliche Alternativen zur Auwahl lassen, und die Ärzte verstehen - natürlich sollte man ein gewisses Grundvertrauen in Ärzte haben, und mein Vater hat das.. was gut ist, ich möchte aber natürlich das alles checken und kontrollieren was da mit ihm gemacht wird, auch um in der Lage zu sein, mit ihm und Familie über weiteres Vorgehen zu entscheiden.

Diagnose vom Internist nach einer CT (vom Labor): es ist ein Adenokarzinom. Es wurde bei einer Untersuchung entdeckt, mein Vater hatte jahrelang Sodbrennen und hat nur sporadisch Mittel dagegen genommen, Vorläufer des Karzinoms ist wohl ein Barret Ösophagus. Mein Vater hatte aber keine Schluckbeschwerden. Er hat über Krebsgefahr durch Sodbrennen neulich in einer Illustrierten gelesen (..!) und dachte sich, das muss er mal untersuchen lassen.

Es ist so weit fortgeschritten, dass man nicht mehr nur die oberen Schichten der Schleimhaut abtragen kann, sondern ist in tieferen Schichten der Speiseröhre im unteren Drittel. Der Tumor ist laut Internist rund 6 cm lang. Es wurden bei der CT keine Metastasierungen gefunden.

Nachdem ich davon erfahren hatte, machte ich mit meinem Vater gleich noch einen Termin mit dem Internisten aus, da dieser einen Arzt empfiehlt und eine OP im Jänner angestrebt wird. Gute Chancen, den Tumor zu beseitigen, Lymphknoten in derzeitiger Diagnose nicht befallen. Internist meint, Teil der Speiseröhre gehört entfernt und Magen hochgezogen.

Ich informierte mich nun ein wenig (noch viel zu wenig!) und stellte dem Internisten folgende Fragen:

Minimal Invasive Chirgie noch möglich? - nein

PET machen? - nicht nötig, da CT Tumor genau gezeigt hat. Es komme nämlich beim CT auch auf die Auflösung des Gerätes an, diese sei gut, daher sei momenten seiner Meinung nach keine PET nötig. Auf meine Frage "schadet aber nichts" meinte er das stimmt aber wie gesagt würden noch vor der OP die ganzen Untersuchungen nochmals durchgeführt.

Bronchoskopie? - nicht nötig da keine Anzeichen für Metastasen

Nach weiteren Untersuchungen wie Sonographie, Histologie, Endo-Sonographie und Kardiologischen Untersuchungen habe ich noch nicht gefragt da ich noch nicht weiss was das bedeutet. Die Diagnose war vor einer Woche.

Was meint ihr, sind CET und weitere Untersuchungen auf jeden Fall vor der OP ratsam?

Dann habe ich von den Risiken der Operation gelesen. Naja. Ich werde ganz bestimmt optimistisch sein. Auf einer Internetseite werden allerdings 5%-10% Sterberisiko angegeben, auf einer anderen Seite 8%-17%, abhängig vom Chrirurgen, wie oft er die OP eines Speiseröhrenkarzinoms schon gemacht hat und mit welchem Erfolg.

Ich fragte eine Freundin, die Medizin studiert hat warum das Risiko bei der OP so hoch ist. Sie hörte sich in ihrem (Arbeits)bekanntenkreis um und meinte, sie wüßten es auch nicht genau aber vermutlich sei einer der Mitgründe, dass man den Brustraum (Thorax) öffen muss. Außerdem sagte sie, sie kenne nicht den Chirurgen der vom Internisten empfohlen wurde aber die Meinung unter den Medizinern sei über dieses Krankenhaus auf jeden Fall recht gut.

Es sei auch wichtig, die Lymphknoten zu untersuchen bzw. bei einer OP zu entfernen. Wenn die Lymphknoten nicht befallen seien, sei es eher unwahrscheinlich, dass Metastasen woanders im Körper auftauchen, da durch die Lymphknoten das Blut fließt und sie die erste Station für Krebszellen seien und relativ leicht nachzuweisen (wenn ich da alles richtig verstanden habe. Kann mich da jemand aufklären?)

Der Internist wiederum meinte, er könne mir nicht sagen wieviel hundert OPs der Chirurg schon durchgeführt hat, aber wenn er selbst die Diagnose hätte würde er ihn wählen, und dieser Chirurg habe viel Erfahrung mit dieser OP, der Internist hat ihm vor 4 Wochen einen Patienten mit derselben Diagnose geschickt und die OP sei gut verlaufen. Der Chirurg ist Oberarzt und hat, nach seinem ungefähren Alter zu schließen, rund 20 Jahre Erfahrung.

Nun war mein Vater gleich am nächsten Tag (nach unserem gemeinsamen Termin mit den Internisten) mit meiner Mutter beim Chirurgen um einen Termin für die OP auszumachen. Ich möchte natürlich auch noch vorher mit dem Chirurgen sprechen und ihn einiges fragen.

Er erzählte in einem einstündigen Gespräch meinen Eltern über diverse Fälle, hat wohl weder etwas beschönigt - auch über einen Patienten, der nach der OP gestorben ist, genauso wie über Fälle die völlig gesundet sind, bisher..

er hat meinen Vater beruhigt über das Wiederauftreten eines Karzinoms nach der OP, sagte, das kommt nicht so oft vor, sicher, machmal schon, man wisse eben erst nach der OP alles ganz genau.

Natürlich wird mein Vater vor der OP nochmal genau untersucht. Ob sie jetzt zusätzlich eine PET machen weiss ich nicht. Sollte man das verlangen?

Der Chirurg meint, bei der OP checkt er natürlich auch andere Organe. Außerdem eröffnete er meinem Vater, dass er entweder die komplette Speiseröhre oder den ganzen Magen entfernen wird. Er sei von dem Verfahren abgegangen, Speiseröhre und Magen zu entfernen und durch Darm zu ersetzen (da dies doch zu viel war und ihm jemand gestorben ist). Aber der Internist redete von "einen Teil der Speiseröhre wegschneiden und den Magen hochziehen". Außerdem sagte der Chirurg er würde den Thorax (Brustkorb) NICHT aufschneiden.

Da weiß ich jetzt nicht was ich denken soll.

Sicher muß ich noch mit dem Chirugen sprechen und ihn fragen, warum er ganze Speiseröhre bzw. Magen entfernt statt einen Teil. Wird dadurch die Möglichkeit des Wiederauftretens des Karzinoms an derselben Stelle verringert? Oder ist die obere Region des Magens schon befallen?

Ich kenne mich auch nicht mit den Klassifizierungen aus. Ich meinte 6cm müßten doch ca. Klasse 2 sein - auch wenn sie jetzt auf eine OP drängen statt vorher Chemo machen zu müssen. Der Internist fragte mich welche Klasse ich meine, die allgemine Krebs Klassifizierung oder die spezielle (?) von diesem Karzinom, da gibt es Stufe 1-4. Kann mir da bitte jemand von euch weiterhelfen? Was bedeuten T, N, 0, 1 usw.?

Was gibt es nun für mich zu tun, außer mit dem Chirurgen zu sprechen, ihn nach seiner Erfahrung und Sterblichkeitsrate bei dieser OP zu befragen, ihn nach möglichen Komplikationen zu befragen (wie schließt er Nahtinsuffizienzen aus?) und für meine Familie da zu sein?

Kann mir schon jetzt jemand Informationen geben welche Therapien nach OP geeignet sind? Das Krankenhaus bietet nämlich außer Schulmedizin nichts an, sagte der Chirurg.

Wann und wozu wird z.B. eine Misteltherapie eingesetzt und wie ist die Wirkung?
Ich habe auch über Apoptose gelesen. Wie kann ich bei meinem Vater fördern, dass die Krebszellen sich selber zerstören? Kann man die Apoptose bei Speiseröhrenkrebs fördern, wenn ja, mit was?

Ist post operativ eine Klinik zu empfehlen, die auf Krebsfälle spezialisiert ist? Auf was wäre bei der Auswahl einer solchen Klinik zu achten (außer daß der Standort möglichst der Wohnort sein soll damit wir meinen Vater möglichst oft besuchen können).

Oder würde jemand von euch empfehlen, zu einem weiteren Internisten und/ oder Chirurgen zu gehen, um eine zweite Meinung noch vor der OP einzuholen? Welche Tests würdet ihr noch vor der OP empfehlen?

Warum meint der Internist teilweise Entfernung der Speiseröhre und Hochziehen, während der Chirung meint, entfernen der ganzen Speiseröhre oder des Magens? (ok, das frage ich ihn am besten auch mal selber..)

Die OP und dass die mal gut verläuft ist sicher der erste Schritt um diese Scheisskrankheit zu besiegen.

Welche alternativen Behandlungmethoden - also jetzt nicht als Alternative zu einer Operation, aber danach, z.b. als Alternative zu Chemo - sind nach euren persönlichen Erfahrungen empfehlenswert?

Das sind die ersten Fragen....

Ich habe mich schon einige Zeit mit dem Thema Heilung beschäftigt, allerdings meist im Zusammenhang mit außereuropäischen Kulturen. Es war mir nicht klar, dass es einmal so konkret würde.. und so bald.

Vielleicht kann ich auch etwas für euch beitragen, daher gleich eine Buchempfehlung.. ist nicht spezifisch auf das Thema Krebs bezogen, doch sicher ganz interessant:

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Danke von Herzen, wenn ihr euch ein wenig Zeit nehmen könnt, um uns weiterzuhelfen.

Geändert von chiron (20.12.2007 um 05:51 Uhr)
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