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Alt 31.05.2005, 21:21
Gast
 
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Standard kennt ihr das auch?

Sabine, Du hast recht, es ist wirklich traurig...
Wir haben während der Krankheit meines Lebensgefährten ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Partner hat sehr darunter gelitten, dass sich langjährige, "gute Freunde" nicht mehr gemeldet haben.
Wenn mal jemand anrief, dann lud er ihn sofort ein, doch mal zu kommen, mal etwas zum klönen oder Kaffee trinken, was auch immer. Aber jedesmal kam dann die Antwort, ich hab ja soviel zu tun, ich kann nicht, aber vielleicht in ein paar Tagen.
Ich habe ihm dann gesagt, dass viele Menschen einfach nicht mit der Krankheit anderer umgehen können,dass es sie zu sehr belastet, dass sie nicht wissen, was sie sagen sollen usw., aber es hat ihn nicht wirklich getröstet und er konnte es auch nicht verstehen. Er hatte sich doch auch überhaupt nicht verändert,er war humorvoll wie immer, stets gutgelaunt, er hat selten über seine Krankheit gesprochen, er wollte doch nur noch etwas am normalen Leben teilnehmen... aber wahre Freunde zeigen sich erst in der Not ..
Ich habe niemanden angerufen, denn ich denke Freundschaft kann man nicht erzwingen und es ist auch eine Frage des Charakters der "Freunde", ob sie sich melden.
Einige haben in den letzten Tagen nach dem Beerdigungstermin gefragt - ich habe nur gesagt, dass sie doch eh zu viel zu tun hätten, und jetzt könnte Klaus sich auch nicht mehr über ihr Erscheinen freuen. Ich gehe mal davon aus, das der ein oder andere nun doch etwas nachdenklich ist, und selbst, wenn nicht, ich lege keinen Wert mehr auf sogenannte "gute Freunde". Ich habe in den letzten Monaten einige mir sehr wichtige Menschen kennengelernt, teilweise auch nur virtuell hier im Forum, da haben Oberflächlichkeiten keinen Platz mehr in meinem Leben.
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