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Alt 08.01.2005, 23:39
Gast
 
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Standard Trauernde Männer?

Hallo Bea,
dieser Gedanke tröstet tatsächlich ein wenig. Bei uns war es Gott sei Dank so, dass der gesamte Freundeskreis zu meiner Frau gestanden hat und sie viele Gesprächsmöglichkeiten hatte. Ich habe in den letzten 2 1/2 Wochen viele Gespräche mit Freundinnen und Freunden geführt und m.E. hat sie mit keinen von denen über das Sterben gesprochen. Vielleicht ein Zeichen, dass sie es nicht wollte. Eine Ausnahme gab es: Mit ihrem Arzt für trad. chinesische Medizin hat sie wohl darüber gesprochen, er hat mir kürzlich erzählt, dass sie erstaunlich wenig Angst vor dem Sterben hatte. Dafür könnte auch sprechen, dass sie sehr schnell gestorben ist. Ich glaube, sie war sehr mutig, hat den Sprung in das Ungewisse gewagt und vie Urvertrauen gehabt.

Lieber Jan,
jeder Jeck ist anders. Probier es einfach aus, ob Dein Vater Ablenkung annimmt oder nicht. Ich selber habe Ablenkung dankend angenommen und in den letzten Tagen durchaus auch nette Stunden verbracht. Ich denke, es kommt auf eine gute Ballance zwischen Trauern und Ablenkung an.

Liebe Heike, Liebe Strupp,
ja, ich bin mir ganz sicher, es ginge mir heute besser, wenn ich wenigstens einmal den Mut gehabt hätte, das Thema "Sterben" anzusprechen. Ich glaube schon, dass das auch ein bißchen mit eigener Feigheit zu tun hat, wenn man sich vor diesem Thema scheut. Aber es ist halt so passiert und an meiner Frau kann ich das nicht mehr wieder gut machen. Ich kann sie nur um Verzeihung bitten und mir überlegen, ob ich irgend etwas anderes tun kann, um mein Gewissen zu beruhigen (z.B. Mitarbeit bei einem Freiwilligen-Service, die Schwerkranke ohne Angehörige betreuen).

Viele Grüße & einen schönen Sonntag
wünscht
Michael
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