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Alt 08.01.2005, 16:40
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Standard Trauernde Männer?

Hallo Strupp,
bin heute auch mal wieder da.
Für mich war Silvester noch schlimmer zu ertragen, wie
Weihnachten. Ich wollte eigentlich zur Familie des besten
Freundes meines Mannes, aber es ging schon morgens mit einem
Kloß im Hals los. Abends konnte ich mich überhaupt nicht
mehr beruhigen. Also sagte ich meine Vereinbarung ab. Finde
es im Nachhinein auch besser so.
Mit Deiner Arbeit, dass wirst Du schon schaffen. Kostet eine
Menge Überwindung. Vor allem die ersten Tage. Aber Du wirst
merken, es bringt Dich wenigstens für paar Momente auf andere
Gedanken. Hoffentlich hast Du liebe Kollegen/Kolleginnen.

Mit dem Ansprechen des Sterbens bzw. der Hoffnung bis zur
letzten Sekunde auf Besserung oder sogar Heilung sprecht ihr
alle wieder meine Gedanken aus. Bei uns war Sterben auch ein
absolutes Tabuthema. Zumindest während aller Gespräche. Im
Innersten denke ich immer wieder, wußte mein Mann, das er
nicht mehr lange lebt. Vor allem in seinen letzten Tagen (er
lag da wegen Chemo im Krankenhaus) denke ich, das er wußte, dass er sicher nicht mehr heimkommt. Obwohl er am letzten
Abend noch gesagt hat, dass schaffen wir schon.
Das ich aber nie danach gefragt habe und es somit auch nicht
weiß, macht mich seit seinem Tode halb wahnsinnig. Wir hätten
noch über soviel reden können, müssen? Ich glaube jedenfalls
oder bilde es mir vielleicht auch nur ein, dass es mir dann
heute anders gehen würde und einfach nicht mit dem Tod meines
allerbesten Schatzis zurechtkommen würde.
So, nun sehe ich wiedermal vor lauter Tränen nichts.
Viele liebe Grüsse aus Thüringen
an Dich Strupp und natürlich auch
an alle anderen.
Wünsche Euch allen ein erträgliches
Wochenende.
Heike

er
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