Thema: Endstadium???
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Alt 04.05.2010, 12:05
pinklina pinklina ist offline
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Standard Angst

Hallo,

ich habe die ganze Zeit still im Forum mitgelesen.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mir meine ganze Angst/ Probleme von der Seele schreiben muss.....

Bei meiner Mutter wurde vor fast genau 2 Jahren Bauchspeicheldrüsenkrebs( inoperabel) mit Lungenmetastasen festgestellt. Sie bekam eine Prognose von 1/2 Jahr. Es war sehr schwer, sie psychisch aufzubauen, was mich sehr viel Kraft gekostet hat. Ich selber muss auf Grund einer Autoimmunerkrankung eigentlich jeglichen Streß vermeiden, da ich sonst sofort einen Schmerzschub bekomme ( ist jetzt zu langwierig genau zu erklären. Auf jeden Fall ist sofort ein Schmerzschub ausgebrochen, den ich meiner Mutter natürlich verschweigen musste, was sehr schwer ist, da ich selber dann ca. 20 Tabletten am Tag nehmen musss...) Wir haben neben der Chemotherapie auch viel Altenatives getan: Misteltherapie, Enzyme etc....Ihr ging es im Großen und Ganzen ganz gut. Sie hat ihre Haare verloren, Thromose und Lungenembolie gehabt, offene Füße usw...Aber sie hat noch Tennis gespielt, Fahrradtouren unternommen und kleinere Reisen innerhalb Deutschlands. Letztes Jahr im Juli bin ich dann mit meiner Familie aus berufl. Gründen an die Ostsee gezogen, d.h. 600 km von meinen Eltern entfernt. Das hat sie ganz schön mitgenommen. Meine Eltern haben uns schon 4 x besucht, was allerdings durch die lange Zugfahrt sehr beschwerlich für meine Mutter ist.
Sie hat sofort, als sie die Diagnose bekommen hatte ihre Beerdigung organisiert und versucht für meinen Vater alles zu organisieren. So haben wir uns hier ein Haus mit Einiegerwohnung gekauft, in die mein Vater nach dem Tod meiner Mutter zieht. Das alles geplant ist,ist ihr ein großes Bedürfnis. Mit meinem Vater kann sie über diese Dinge nicht reden. Er ist überfordert mit der ganzen Situation....Daher ist sie froh mit mir, ich bin Einzelkind, reden zu können. Aber die große Entfernung macht uns zu schaffen. Vor allem jetzt, da es wirklich dem Ende zuzugehen scheint.
Sie hat seit 4 Woche Wasser in der re Lunge, Wasser im Oberbauch und Rücken. Auch hat sie extreme Schmerzen im Bereich der Lunge und des Rückens.....Sie bekommt Morphium, aber anscheinend reicht es nicht aus, denn sie hat trotzdem weiter Schmerzen. Zwischendurch nimmt sie noch Novalgin. Auch nimmt sie abends eine Schlaftablette, damit sie ruhig schlafen kann. Zur Zeit wird sie auch tagsüber immer schläfriger. Ihr Lebensmut schwindet. Hunger hat sie gar keinen und nimmt ständig ab...
Ich weiß auch nicht mehr, wie ich sie in unseren täglichen Telefonaten noch aufbauen soll. Ich habe solche Angst sie zu verlieren. Es ist doch meine Mutter...Ich hänge so sehr an ihr....
Sie ist 72 Jahre alt . Ich bin 46 Jahre und habe 2 Kinder ( 11 Jahre und 19 Jahre), verheiratet.
Ich habe solche Angst vor dem Moment, an dem ich mich von ihr verabschieden muss......Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll/werde, wie ich es schaffen soll......
Ich fahre am 13.5. zu ihr und hoffe, dass sie so lange durchhält......
Diese ganze Angst macht mich fertig..............

Vielen Dank fürs "Zuhören"

Susanne
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