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Alt 01.02.2011, 15:29
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Elke55 Elke55 ist offline
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Standard AW: Hilfe!!! Chemo ja oder nein!!!!!!!!!!!

Hallo nili,
bei meinem Mann wurde nach der Op. in der Reha - ca. 3. Monate nach der Op. -, Anschlussheilbehandlung wollte er nicht, war total von der Rolle, festgestellt, dass die Insulinproduktion nicht ausreicht. Er nahm dort an einem Diabetikerkurs teil (durfte ich mitmachen als Begleitperson) wurde in das Spritzen mit Insulin eingeführt ( er spritzt je nachdem, wie hoch sein Zucker vor dem Essen ist und was er dann anschliessend isst, in der Regel sind das im Durchschnitt ca. 25 Einheiten) und bekam dort auch Kreon. Kreon, Insulin, Lanzetten, Nadeln und Teststreifen bekommt er alle auf Rezept. Die Krankenkassen haben meistens Vertragspartner, es wäre gut, wenn Du mal mit der Krankenkasse telefonierst. Bei uns war es so, sie sagten uns eine Firma, dort schicken wir nun 1/4jährlich ein Rezept hin, dafür bekommt er dann diese Menge Teststreifen, die sich nach der Menge des Messens richtet. Muss dann auf dem Rezept stehen.

Gleichzeitg bekamen wir dann auch noch von dieser Firma 2 Messgeräte mit 10Teststreifen. Das Blutzuckermessgerät bekommt man von diesen Firmen geschenkt, einschliesslich 10 Teststreifen. Es kommt darauf an, in welchem Bundesland Deiner Schwiegervater lebt, dann hat er evtl. Anspruch auf 50 Stück Blutzuckerteststreifen. Aber wenn ich meinem Hausarzt sage, dass ich ( bin Diabetiker Typ 2 - mit Tabletten) mal Teststreifen brauche, dann verschreibt er mir das. Er sagt, wenn er das für nötig befindet, dann macht er das mit der Kasse klar, falls es da Rückfragen geben sollte. Aber für mich ist das nicht so wichtig, inzwischen habe ich mich durch die Jahre schon daran gewöhnt, was meinen Blutzucker in die Höhe treiben sollte. Man darf halt nicht so viele Spitzen haben, mehr Vollkornprodukte essen, bei diesen Produkten bleibt die Kurve des BZ mehr gleichbleibend. Sind viele Spitzen, durch evtl. zu viel Weissmehl, dann können eher die Nerven geschädigt werden. Ist nicht so gut. Aber mein Mann bekommt ja die Teststreifen, da "leihe" ich mir mal manchmal ein Röhrchen.

Zu den Zwischenmahlzeiten braucht er kein Kreon, aber vielleicht ist das bei Deinem Schwiegervater anders, er hat ja gar keine mehr. Das muss man ausprobieren. Wenn er Durchfall bekommt, oder wenn er, entschuldige, wenn ich das jetzt so offen sage, Fettblasen auf dem Stuhlgang bekommt, dann fehlt mit Sicherheit Kreon zur Fettverdauung. Das heisst, das Fett rauscht dann einfach nur durch, dann kann er dadurch auch gewaltig abnehmen. Der Körper benötigt Fett. Aber etwas umstellen mit der Ernährung musste er sich doch. An Süssigkeiten isst mein Mann gerne die Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil, reine Vollmilch geht nicht. Er muss sich halt die Süssigkeiten aussuchen, die nicht so viel Kohlenhydrate haben. Da kann man sich schon daran gewöhnen, ist halt am Anfang einfach nur mal lesen auf den Packungen. Nach einer Weile weiss man das, und dann geht auch alles nach Gewohnheit.

Mit Fruchtzucker mache ich gar nichts. Da kann es ganz gewaltig zu Blähungen und Durchfall kommen.

Es gibt eine sehr handliche Tabelle, in der ziemlich alle Lebensmittel eingetragen sind, nach kcal, kj,KH, F,Chol, BE. Sie heisst: Kalorien mundgerecht - Umschau/Braus - ISBN 3-8295-7117-8. Das nehme ich mir heute noch manchmal zur Hand.

Verzichten muss man auf keinen Fall, wir nehmen nur keine teuren Diabetikerartikel aus dem Regal, das ist nicht nötig. Etwas weniger von dem normalen, dann aber geniessen.

Er spritzt nicht m e h r Insulin, nur weil das Essen jetzt mehr als kohlenhydrathaltig wäre. Die Verteilung der Mengen an mehr oder weniger kohlenhydrathaltigen ist die richtige Einstellung. Mit der Zeit hat man dafür einen Blick.

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat Dein Schwiegervater gar keine BSD mehr, dann muss er doch spritzen. Dann bekommt er auch a l l e s auf Rezept.

Mein Mann nimmt noch zusätzlich 2 x am Tag Pantoprazol, weil er jetzt schon 3 x ein blutendes Magengeschwür hatte, es hatte sich dort auf der Narbe des Restmagens gebildet. Er fiel in dieser Zeit öfters einfach mal kurz um, zu wenig Sauerstoff im Blut. Das hat sich aber nun durch die Einnahme dieser Tabletten, die er nun auch zeitlebens nehmen muss, gelegt. Die Blutwerte sind jetzt normal.

Seine Op.war ja im Dez. 2001, ist alles schon lange her, und er kann mit den Folgen eigentlich prima leben. Auch wollen wir dieses Jahr wieder ins Kleinwalsertal zum Wandern, das geht schon prima. Ist wohl eher dann das Problem mit dem Alter :-))). Aber keiner wird ja jünger.

Das Problem Kreon darf aber kein Problem sein, dann ist es der falsche Arzt. Ich weiss, dass Kreon sehr teuer ist. Mein Mann ist bei einem Allgemeinmediziner und nicht bei einem Diabetologen und bekommt es trotzdem.

Ich hoffe, dass ich ein wenig Aufklärung bringen konnte.

LG und alles Gute Deinem Schwiegervater

Elke
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