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Alt 12.07.2007, 10:20
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: BSDK inoperabel m. Lebermetastasen

Hallo meine lieben treuen Seelen,

ich danke euch erneut ganz herzlich für die tröstenden Worte und euer Mitgefühl. 4 Tage ist es nun her, dass mein Pa seine Erlösung gefunden hat. Ich war nicht dabei, selbst meine Mutter hat es nicht mitbekommen, da sie endlich mal geschlafen hat. Sie ist ja ins Hospiz mit eingezogen und war fast rund um die Uhr bei meinem Pa. Meistens ist es ja so, dass unsere Lieben gehen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, zumindest habe ich das sehr oft gelesen. Diesen endlosen Kampf, den mein Pa durchgemacht hat, wünsche ich keinem. Ich möchte nicht ins Detail gehen, weil es sehr schrecklich war. Deshalb tröstet es mich - trotz des Verlustschmerzes - dass er es endlich, endlich geschafft hat.

Momentan ist es noch sehr unrealistisch, ich habe es noch nicht ganz begriffen. Ich weiß es zwar, aber mir geht es so, als würde es irgend jemanden anderen betreffen. Es braucht sicher seine Zeit und irgendwann wird der Moment kommen, an dem es mir mehr als bewusst wird. Aber derzeit bin ich wohl noch in der Verdrängungsphase, ich weiß es nicht. Dadurch, dass wir vorher schon alles geregelt hatten, haben wir jetzt wenigstens diesen Stress nicht.

Ich wünsche allen, die den Kampf noch vor sich haben, dass sie als Sieger hervorgehen. Es gibt Leute - wenn auch wenige -, die es schaffen. Ganz wichtig ist die innere Einstellung und nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sich zu informieren und sich nicht in eine Schublade pressen zu lassen (die Psyche meines Pa´s war leider schon Wochen vor seinem Tod total hinüber). Ebenso wichtig ist, die richtigen und kompetenten Spezialisten an seiner Seite zu haben, denen man auch wirklich vertrauen kann, und nicht solche Kurpfuscher, wie wir es erlebt haben. Weiterhin super wichtig, dass die Betroffenen genau wissen, dass sie geliebt werden. Sie haben ein besonderes Gespür dafür. Das alles zusammen ist Schwerstarbeit, ich weiß. Aber der Drecksack von Krebs mag überhaupt keine Liebe, starke Psyche, kompetente Ärzte, die einem nicht zum Narren halten, und schon gar keine glückliche Momente. Dies ist Gift für ihn.

Also kämpft, was das Zeug hält!
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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