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Alt 30.03.2008, 00:32
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Mein Vater und die Diagnose Speiseröhrentumor - Fragen über Fragen

Hallo SilWa

Ich kann deine Angst und deine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen....denn wir stecken gerade in der selben Krise

Auch bei meinem Vater 65 Jahre, wurde Anfang des Jahres Speiseröhrenkrebs diagnostiziert...Tumor am Mageneingang mit Metastasen in Lunge und Leber
uT3 N+ M1
Die Diagnose war für uns alle wie ein Schlag ins Gesicht...denn mein Vater hatte lediglich etwas Magendrücken, wir dachten alle evtl. eine Schleimhautentzündung oder Sonstiges...Mit Krebs, hat natürlich keiner von uns gerechnet....und das es schon soweit fortgeschritten ist, damit natürlich erst recht nicht...
Ich kann so etwas nicht Verstehen...wie kann so was sein?
Keine Beschwerden, sprich keine Anzeichen von einer so schlimmen Krankheit.
Der Arzt meinte zu meinem Vater: Sie müssen doch schon seit ca. einem
3/4 Jahr Beschwerden haben..? Doch es war nicht der Fall, mein Vater sagt er hatte Null Anzeichen...sonst wäre er ja schon viel früher zum Arzt gegangen...Mich macht das Ganze total wütend und gleichzeitig traurig, da man nicht genau weiß wie und was kommt...

Die Ärzte sagten auch bei uns, das sie nicht operieren können....
Denn der Tumor sei jetzt erstmal Nebensache...viel wichtiger ist es erstmal die Metastasen mit einer Chemotherapie zu bkämpfen....Hinterher folgen dann evtl. noch Bestrahlungen, um den Tumor zu verkleinern...

Wir waren genauso wie du erstmal paff und total verzweifelt...die Ärzte meinten bei uns das Gleiche, das der Tumor 1. zu groß für eine OP ist und
2. an einer blöden Stelle sitzt, an der man schlecht operieren kann, da zu viele Organe in der Näheren Umgebung liegen...

Mein Vater hat nun schon seinen 3. Chemo Zyklus hinter sich.
Er bekommt Cisplatin, Doxotaxel und 5-FU mit 14-tägiger Pause.
Ihm geht es soweit ganz gut, ausser die 1. paar Tage nach der Chemo, da hängt er ziemlich in den Seilen und hat mit den Nebenwirkungen zu kämpfen...doch hinterher geht es ihm zum Glück wieder total gut, ist zwar etwas eingeschränkter als vorher doch er kann alles ganz normal essen und auch sein Allgemeinzustand ist den Umständen entsprechend gut.

Die gute Nachricht ist, vor dem 3. Zyklus wurden Kontroll CT Aufnahmen gemacht...und siehe da, die Chemo schlägt an und zeigt Wirkung
Der Tumor ist schon etwas kleiner geworden und auch die Metas haben sich schon etwas zurückgebildet.....................JUHUUUU........ ..............
Ich kann euch garnicht beschreiben wie glücklich ich bin
Natürlich stimmt uns das Ganze wieder etwas positiver und wir haben wieder etwas Hoffnung!

Ich war genauso wie du total Rat,- u. Hilflos, fragte mich auch ob mein Vater in der Uni richtig aufgehoben ist und ob wohl alles richtig ist was die so machen....

Hier im Forum habe ich viel von Dr. Müller aus der Klinik in Hammelburg gelesen und zufälliger Weise hat er ausgerechnet hier bei uns in Würzburg eine Privatpraxis...Natürlich hab ich sofort zu ihm per E-Mail Kontakt aufgenommen und ihm die Diagnose und Behandlung meines Vaters geschildert. Glücklicherweise hat er sich prompt zurück gemeldet

Hier die Antwort:

Gerne darf ich Ihnen - ohne Einsicht in die Detailinformationen dieser
Erkrankung - versuchen, Ihre Fragen zu beantworten.

Ich halte das angewandte therapeutische Vorgehen für absolut korrekt.
Eine andere Alternative steht leider in der Behandlung dieser
Tumorentität aktuell nicht zur Verfügung.

Auch erachte ich das ausgewählte Behandlungsprotokoll für das Richtige.
es ist eine gute Zusammenstellung mit einer hohen Ansprechrate.

Nun wünsche ich Ihrem Herrn Vater das Allerbeste und viel Glück

Ihr

Dr. H. Müller


Mir hat die 2. Meinung von Dr. Müller sehr gut getan...Jetzt fühle ich mich wieder etwas beruhigter und denke das mein Vater in der Uni gut aufgehoben ist und sie ihn richtig behandeln...

Falls du dich auch unsicher fühlst, mach das Gleiche hol dir auch eine
2. Meinung ein!

Auch wenn die Prognosen bei dieser Krankheit nicht so gut sind, wie man im Internet liest, hoffe ich das man trotzdem noch irgendwas machen kann...

Ich wünsche dir und deinem Vater alles Gute und natürlich auch allen anderen!

LG
Dani
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