Thema: Denkfehler?
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Alt 11.07.2012, 22:14
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard Meine Mutter kommt nicht klar...

Hallo Ihr Lieben,

aus meiner Überschrift "Denkfehler" ist nun ein weiteres Problem entsprungen.
Das Problem ist meine Mutter.

Nach dem Tod meines Papas am 19. Mai habe ich sehr viel Zeit mit meiner Mutter verbracht, ihr geholfen alles zu regeln oder in Gang zu setzen. Klar ist sie traurig, so wie ich auch.
Aber nur sie ist nun "alleine". Ich natürlich nicht. Sie leidet am meisten.

Ich bin auch alleine (keinen Mann, keine Kinder...ich kenne es nicht anders als "allein" zu sein, wobei "allein" nicht gleichbedeutend mit "einsam" sein muss).

Die letzten Wochen sind also so verlaufen, daß ich nach Feierabend zu meiner Mutter fahre. Ihr fällt auch ständig etwas ein, wieso ich unbedingt kommen muss. Ich mache es gerne, keine Frage. Allerdings habe ich auch mein eigenes Leben und bin voll berufstätig.
Meine "Freizeit" wird verplant und selbst bei den kleinsten Erledigungen will sie dabei sein.

Wir haben eine feste Uhrzeit, wann ich sie von der Arbeit aus anrufe (und es ist im Moment auch so, daß ich auch immer wissen möchte, was sie wann vor hat....wenn ihr auch noch etwas passieren sollte, habe ich niemanden mehr).

Ihre erste Frage ist dann immer: "Wann kommst Du denn heute?"
Ich habe dann immer ein Fragezeichen überm Kopf...wieso soll ich kommen, was ist denn nun schon wieder? Meine Gedanken drehen sich um meinen eigenen Haushalt, meine Hobbys, meine Freunde.
Und ich fahre trotzdem hin...und schwupps ist es wieder 21 Uhr. Der Tag ist um.

Meine Mutter meinte gestern, daß sie sich fühlt wie ein Kind jetzt...wie MEIN Kind. Weil ich viele Dinge für sie erledige und ihr helfe.
Montag musste ich Abends mit zu einem Termin, weil Versicherungsdinge geklärt werden mussten mit dem zuständigen Vertreter. Abend futsch.

Gestern Abend bin ich mit Ihr nach Feierabend den Weg zu einem Amt "probegefahren" (sie hat kein Navi und wollte wissen wie sie dahin kommt), wo sie heute Termin hatte. Abend futsch.

Heute Abend Schreibkram erledigen. Abend futsch.

Fürs Rasenmähen bin ich ihrerseits fest eingeplant.

Und natürlich kam die Frage: "Was machen WIR denn am Wochenende?"
Bei dem "WIR" bekomme ich schon Gänsehaut.

Also ICH habe einen Plan fürs Wochenende...und zwar Schlafen!
Am liebsten 2 Tage lang. Mir fehlt nur jemand, der in der Zwischenzeit meine Wohnung putzt, meine Wäsche macht und einkaufen geht.
Meine Mutter meinte gestern, ich könnte doch meine Wäsche mitbringen zum waschen und bügeln und auch natürlich bei Ihr einziehen. Das wäre ja so praktisch.

Ich habe mittlerweile einen Pfeifton im Ohr, sitze morgens zitternd am Esstisch, weil ich nicht weiss, was ihr noch für Ideen kommen.

Ich habe in einigen Beiträgen, als es meinem Vater schlecht ging, geschrieben, daß man sich selber nicht vergessen soll, weil man sonst kaputt geht.

Jetzt bin ich selber in dieser Mühle. Meine Mutter ist wie eine Krake....da kommt man so schnell nicht wieder raus.

Puh, ich musste das mal loswerden.

LG
Aqui
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Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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