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Alt 16.03.2012, 10:15
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Ihr Lieben,

heute geht's schon wieder besser! Aber als ich heute morgen aufgestanden bin, da war ich so erschöpft und müde. Es fiel mir ehrlich schwer, die Augen aufzuhalten. Keine Ahnung, was das ist. Gestern Abend hatte ich Magenkrämpfe nach dem Essen (wir waren zum Abschluss im Restaurant) und konnte vor Schmerzen weder sitzen noch stehen. Das geht ja jetzt seit Monaten so mit meinem Magen und nun reicht es mir allmählich. Psychosomatisch hin oder her! Ein wenig bin ich auch geschädigt durch das Lesen so vieler Schicksale. Ich bestehe jetzt auf eine Magenspiegelung, denn ich vermute fast, dass ich diese Heliobacter Bakterien in mir habe. KAnn ja nicht wahr sein, dass ich seit Monaten damit "herumhühnere" und gar nichts besser wird.
@Sandra: Das ist ja lieb, dass du eine Kerze für meinen Papa angezündet hast! Danke dir!!!
@MaPa und Jessy: Ich habe mich irgendwie auch nicht so einsam gefühlt! Es hilft, wenn man weiß, dass es Menschen gibt, die an einen denken!

Am Mittwoch Abend war ich erstmals in der Trauergruppe des Hospizvereins. Das hat auch gut getan. Vor allem meiner Mutter. Ich hoffe, dass sie sich vielleicht sogar mit der einen Frau, die ihr Alter hat und ebenfalls ihren Mann betrauert, anfreundet. Denn dann könnten die beiden sich gegensetig helfen und trösten. Sie sind ja in der selben Situation. Leider findet diese Trauergruppe nur monatlich statt. das ist fast ein bißchen zu wenig. Hoffentlich geht meine Mutter auch mal in das Gezeiten-Trauercafé. Das ist dann alle 14 Tage. Aber ich befürchte, dass sie ohne mich nicht den Schritt wagt und ich kann nachmittags nicht, weil ich dann arbeiten muss. Als ich in der Trauergruppe erzählte, dass es mich so wütend macht, wie man mir hier auf der arbeit begegnet, waren alle ganz entsetzt. Aber ich solle mich gar nicht darüber ärgern. Das sei Energieverschwendung. Eigentlich seien diese Menschen zu bedauern, die nicht verstehen können, dass man nicht nach einer Woche wieder "fit und energiegeladen" sei sondern eben trauere. Am Dienstag hatte ich ein "Personalgespräch" und nun steht in den Akten, dass ich letztes Jahr wegen persönlicher Probleme einen Leistungsabfall hatte... Als ich das las, habe ich mich wieder geärgert. Wenn man schon meint, das schreiben zu müssen, dann kann man konsequenterweise auch schreiben, dass ich aufgrund der Krebserkrankung meines Vaters angeblich weniger geleistet habe. Ich finde das gelinde gesagt zum Kotzen!!! Aber ich hatte wedr die Lust noch die Kraft mich mit meinem Vorgesetzten auseinander zu setzen. Wenn er meint, dass er so etwas von sich geben und schriftlich fixieren muss, dann soll er es halt tun. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Schwester Nierenkrebs hat und nun Metastasen in der Leber wird er demnächst vielleicht mal selbst erleben, wie sich das anfühlt, wenn man sich um einen geliebten Menschen sorgt. Noch behauptet er ja steif und fest, dass durch die Bestrahlung alle Metas verschwunden seien. Nur die Haare wären seiner Schwester ausgegangen... Aber er habe ihr dazu geraten, sich eine schicke Blondinenperücke zuzulegen. Ich könnte kotzen! Wenn das alles ist, was er seiner Schwester anbieten kann...
Heute scheint wieder die Sonne und das Licht tut gut! Ich werde am Wochenende in den Garten meiner Eltern gehen und "aufräumen". Meine Papa würde das freuen und mir tut es gut, mal etwas ganz anderes zu machen.
Ich wünsche euch allen ein schönes, sonniges Wochenende und genießt es, so es denn möglich ist!
Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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