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Alt 02.08.2004, 13:55
Gast
 
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Standard Gebärmutterentfernung

Liebe Chatteilnehmer,

diese Zeilen wenden sich an alle, denen eine Gebährmutterentfernung bevorsteht. Um Mut zu machen und auch um negativen Verläufe in diesem Chatforum ein wenig zu relativieren und den Betroffenen Hoffnung zu machen. Die Krankheit liegt jetzt ca. 10 Monate zurück und ich habe mir damals versprochen einen Eintrag in dieses Forum zu tätigen, wenn die Sache ausgestanden ist. Diesem eigenem Versprechen komme ich jetzt nach.
Ich, der Schreibende, bin Ehemann meiner von Pap 4a betroffenen Frau. Der Krankheitsverlauf nun in Kurzform:

Januar 2003
Zweite Schwangerschaft meiner Frau (39 Jahre)
Mai 2003
Noch in der Schwangerschaft Zellveränderung am Gebährmutterhals
Keine Panik... erst einmal die Geburt durchziehen... Pap 2
Juli 2003
Unser zweites Kind eine Tochter kommt gesund zur Welt.
August 2003
Konisation Ambulant...warten auf das Ergebnis... keine Angst nur eine kleine Unruhe

August / September 2003
Das Ergebnis der Konisation liegt vor. Geschwühr nicht im Guten entfernt. PAP 4a.
Panik, Angst, Fragen, zwei kleine Kinder...Das ganze Programm!!!
Wir hatten noch nie solche Angst.

Empfehlung der Ärzte (wir wollen auch keine Kinder mehr):
Entfernung der Gebährmutter sowie der anliegenden Lymphknoten im kleinen Becken.
Wir wollten ganz sicher gehen.

Operationstermin im Oktober an der Uniklinik Köln bei Professor Possover!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!
Wenn immer Sie können, lassen Sie sich dort operieren. Der Arzt ist Weltklasse. Einfühlsam und von Handwerk her Spitzenklasse.
Stand Anfang 2004 operieren nur zwei Ärzte in Deutschland nach einer in Deutschland noch neuen Methode (Schauter. In Frankreich ist dieses Verfahren gängig.
Gebährmutter und wenn nötig Lymphfknoten werden durch die Scheide entnommen und nicht der halbe Bauch geöffnet.
Ergebnis nach drei Tagen konnte meine Frau wieder herumlaufen.
Ansonsten dauert dies mindestens eine Woche bis 10 Tage inklusive einer grossen und schmerzhaften Operationsnarbe.

Keine Komplikationen: Schmerzen OK, Blase und Darm OK, Sex lief nach ca. 2 bis 3 Monaten wieder wie vorher (auch aus Sicht meiner Frau)
Alles in Allem verlief die Krankheit und deren Behandlung optimal wenn man davon sprechen kann und völlig komplikationslos.

Auf jeden Fall kann ich dem genannten Arzt nur danken und ihn jeder betroffenen an Herz legen. Zumindestens die Schauter- methode wählen (Köln oder Jena).

Kontakt im Web:
http://www.medizin.uni-koeln.de/klin...k/possover.htm

Nach einer solchen Krankheit ist natürlich nichts wie vorher.
Dieses muß nicht eine Einbuße an Lebensfreude bedeuten aber auf jeden Fall lebt man bewußter, nimmt nicht alles als gegeben hin
und relativiert viele Dinge.

Also, ich hoffe ich habe allen Betroffenen Frauen die verständlicherweise grosse Ängste und Unsicherheiten haben mit diesen Zeilen geholfen und ein wenig Mut gegeben die kommende Zeit besser durchzustehen und nicht hoffnungslos zu sein.

Alles Gute

Kai
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