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Alt 19.05.2011, 07:10
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Erst Lunge, dann Knochen, nun Hirn: Ist der Weg zu Ende?

Liebe Christiane,

das, was du gerade durchlebst, steht mir vielleicht noch alles bevor. Bei mir ist es mein Paps. Er hat ein Bronchialkarzinom, keine Ahnung, was für eines, das erfahren wir kommenden Dienstag. Nachdem er sich nun eine schwere Lungenentzündung zugezogen hat, sammelte sich Flüssigkeit am Rippenfell und heute wird er operiert. Ihm wird eine Drainage gelegt, da die Flüssigkeit eitrig ist und alles raus und gereinigt werden muss. Nebenher läuft die Bestrahlung seines Knochenkrebes in der Schulter und dann geht es sicherlich weiter mit der Chemo.
Mir hilft es im Moment, dass ich nur von einem Tag bis zum nächsten schaue. Irgend jemand sagte, auch wir "Gesunden" hätten nur 24 Stunden jeden Tag und so betrachte ich das Leben jetzt auch. Ähnlich wie du freue ich mich über kleine Fortschritte und genieße die Zeit mit meinem Vater.
Unsere Psychoonkologin meinte, wir sollten bloß nicht so viel grübeln und überlegen, was passierte, wenn... Es würde sich dann alles schon irgendwie ergeben. Ansonsten würden wir uns die Zeit mit meinem VAter in der gegenwart vermiesen, anstatt sie zu genießen und seien gelähmt vor Angst und Sorge. Ich weiß nicht, ob dir das jetzt hilft, denn letztlich musst du einen geliebten Menschen, deine Mama, begleiten und leidest schrecklich, wenn es ihr nicht gut geht und sie Schmerzen hat. Aber vielleicht hilft es ein kleines bißchen...
Ich wünsche euch, dass deine Mama die Zeit, die ihr hier bleibt, mit euch genießen kann und dir die Kraft, sie weiterhin liebevoll zu begleiten.
Alles, alles erdenklich Liebe,
Miriam
P.S.: Und sollte einer der Betroffenen dies lesen: Hut ab vor euch und macht weiter so!!! Ich wünsche jedem einzelnen von euch, dass die fiesen Tumore, die sich bei euch eingenistet haben, von Chemos und Bestrahlungen zertrümmert und malträtiert werden und elendig und unwiederbringlich verrotten...
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