AW: Mama, ich halte Dich ganz fest in meiner Seele.
Meine Mama,
es ist so schrecklich immer wieder zu bemerken, dass sich für andere die Welt einfach weiter dreht, ohne zu sehen, dass für andere nichts mehr so ist, wie es war.
Ich merke dann wieder diese tiefe Leere in mir, dieses klaffende Loch, das Dein Tod gerissen hat.
E. hat gesagt, Du würdest Dir wünschen, dass wir glücklich sind. Ich weiß das, aber genauso verstehst Du, das ich manchmal sehr hadere, das weiß ich.
Ich vermisse es so sehr, mit Dir zu reden. Gerade heute ist ein Tag, an dem eine große Herausforderung auf mich wartet, und ich mich dabei ertappe, dass diese mir immer noch Stress bereitet, auch wenn ich versuche, das nicht zuzulassen. Du würdest mir zuhören und mich beruhigen. Ich weiß, ich stehe das alleine durch, aber Du,mein Fels in der Brandung, bist einfach nicht mehr da.
Ich bin momentan verzweifelt, wünsche mir nicht mehr als ein Lebenszeichen von Dir, und weiß in diesen Momenten doch so genau, dass Du ja halt nicht mehr lebst. Wo bist Du? Ich hoffe, dass es Dir gut geht.
Ich drücke Dich ganz fest in meinen Gedanken.
Ich hab Dich so lieb.
Andrea
|