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Alt 11.10.2006, 23:45
Hilke Hilke ist offline
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Registriert seit: 11.10.2006
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Standard AW: Ich weiß nicht wie es weitergehen soll

Habe Eure Anmerkungen und Berichte zum Thema "Hospiz", "Pflegeheim", etc. sehr intensiv gelesen, denn ich bin selbst auch ratlos, wie es weitergehen soll. Zum Hintergrund: Bei meiner Mutter (76 Jahre) wurde im April dieses Jahres unheilbarer Lungenkrebs diagnostiziert. Sie kam ins Krankenhaus. Dort wurde jedoch aufgrund ihres schlechten Allgemeinzustands entschieden, keinerlei Behandlung (Operation, Chemo oder ähnliches) mehr durchzuführen. Sie wurde vom Krankenhaus mehr oder weniger zum Sterben nach Hause entlassen, und wir (meine 2 Schwestern und ich) standen vollkommen hilflos vor dieser Situation. Meine Mutter war bis zu diesem Zeitpunkt nie ernsthaft krank gewesen, und innerhalb von wenigen Wochen hatte sich das ganze Leben verändert. Wir haben versucht, sie wieder aufzupäppeln, und es ging ihr auch wieder besser. Doch in letzter Zeit verschlechtert sich ihr Zustand immer mehr. Sie ist sehr schwach, kann nur noch ein paar Schritte mit Hilfe gehen, und bekommt immer häufiger Panikattacken aufgrund von Atemnot. Sie bekommt Sauerstoff, Medikamente und Schmerzpflaster, doch so langsam tritt die Situation ein, dass sie gar nicht mehr alleine sein kann und ständige Betreuung benötigt. Sie sagt jetzt immer häufiger, dass es wohl besser wäre, dass sie in ein Pflegeheim kommt. Da wäre dann immer jemand zur Stelle, wenn sie Hilfe benötigt. Es kommt momentan morgens ein Pflegedienst, und wir versuchen, die Zeiten, in denen sie alleine ist, möglichst kurz zu halten. Aber meine Schwestern und ich sind alle berufstätig. Und bei mir kommt hinzu, dass ich 450 Km von zuhause entfernt lebe. Was jetzt tun? Soll ich versuchen, unbezahlten Urlaub zu nehmen und sie möglichst lange zuhause pflegen (wobei niemand sagen kann, ob wir hier über Tage, Wochen oder evtl. noch Monate sprechen.)? Was ist mit dem Pflichtgefühl gegenüber meiner Firma? Setze ich vielleicht falsche Prioritäten, indem ich in dieser Situation überhaupt einen Gedanken an meinen Job verschwende? Ist es vielleicht eine Illusion, dass es ihr zuhause am besten geht? Ist ein Pflegeheim die bessere Alternative? Wie sähe die mögliche Betreuung in einem Hospiz aus? Mir gehen Tausende von Gedanken durch den Kopf, und immer auch der düstere Gedanke des "gescheitert seins", dass man es evtl. nicht schafft, die eigene Mutter zuhause bis zum Schluss zu pflegen! Wie sind Eure Meinungen, Erfahrungen?
So, jetzt habe ich echt viel geschrieben, aber das tut vielleicht auch mal ganz gut!
Hilke
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