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Alt 17.02.2005, 11:12
Gast
 
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Standard Tamoxifen ohne Zoladex weiternehmen?

Hallo Cati,

durch Tamoxifen alleine kommt man nicht in die Wechseljahre! D.h. unsere Periode, unser Zyklus läuft weiter! Das Tamoxifen alleine verursacht aber wohl wechseljahresähnliche Beschwerden wie Hitzewallungen, schlechte Laune, unsw.

Wenn Deine Feundin vorher 2 Jahre lang nur Zoladex bekommen hat, kann es passieren, dass ihr Zyklus sich wieder einstellt, dass sie ihre Periode wiederbekommt, oder dass sie eben NICHT wiederkommt. Ist beides möglich hat mir mein Arzt kürzlich erklärt.
Allerdings hatte Deine Freunding Chemo und Bestrahlungen - da kann es schon sein, dass die Periode ausbleibt. Schwierig zu sagen.
Tamoxifen ist wohl das einzige Medikament zur Antihormontherapie, das man auch mit funktionierenden Eierstöcken/Zyklus nehmen kann.
Trotzdem heißt es, dass die Kombination von Zoladex + TAM nochmals besser ist.
Wenn sie das Zoladex bisher gut vertragen hat, sollte sie es vielleicht weiternehmen - bisher hieß es immer, Zoladex nur 2 Jahre, seit neuestem heißt es, Zoladex auch 3,4, oder 5 Jahre möglich.
Oder sie setzt es ab und wartet ab, ob ihre Periode wiederkommt - oder eben nicht. Wenn sie nicht wiederkommt, ist es eh erledigt. Und dann sollte sie mal nach ein paar Monaten einen Hormonstatus-Test machen lassen, ob sie durch die ganzen Behandlungen nicht in einen Postmenopausalnen Hormonstatus , dh. in die Menopause=Wechsel hineingerutscht ist.
Dadurch hätte sie noch mehr Auswahl an Behandlungsmöglichkeiten:
Dann könnte sie außer Tamoxifen auch Aromatasehemmer bekommen, z.B. Femara oder Aromasin, welche bei Lymphknotenbefall in Studien noch bessere Ergebnisse gezeigt haben als Tamoxifen.
Oder erst mal 2-3 Jahre Tamoxifen und danach auf Aromatasehemmer wechseln - es gibt da viele Optionen, muß Deine Freundin mit dem Arzt ihres Vertrauens durchdiskutieren.
Eine Sequenztherapie, d.h. erst mal ein paar Jahre Tam und dann noch ein paar Jahre Aromatasehemmer hätte meiner Meinung nach auch den Vorteil, dass das Wiedererkrankungsrisiko bzw. Rezidivrisiko für einen längeren Zeitraum bestmöglich behandelt wird.
Denn was ich so gelesen habe, ist es so, dass die Rezidivrate bei hormonpositivem Brustkrebs nach 5 Jahren am höchsten ist. Bei hormonnegativem BK treten Rezidive häufiger 2-3 Jahre nach der Ersterkrankung auf. Also würde es SInn machen, längerfristig eine Antihormontherapie durchzuführen!
Ist zwar alles nur Statistik, und ob das auf das jeweilige Individuum dann auch so zutrifft, kann Dir keiner sagen!

Ich beschäftige mich z.Zt. intesnsiv mit dem Thema, weil ich das Zoladex gar nicht vertrage und es deswegen abgesetzt habe. Bin 45 und warte jetzt auch, ob meine Periode wiederkommt, hatte allerdings keine Chemo und keine BEstrahlungen. Ansonsten nehme ich das Tamoxifen, das ich aber von Anfang an zusätzlich zu Zoladex bekommen hatte, erst mal weiter.
Und schau mal, was passiert.

Alles Liebe für Dich und Deine Freundin
von der Goldmaus
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