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Alt 20.09.2008, 19:34
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Standard AW: Hochmalignes Non-Hodgkin Lymphom der T-Zellreihe

Liebe Pia,

ich finde es gar nicht egoistisch, dass Du mal froh bist, wenn Dein Vater im Krankenhaus ist. Wenn er zu Hause ist, fühlst Du Dich verantwortlich und wenn er dann zusätzlich so wenig zugängig ist, ist es doppelt schwer. Ich kann das verstehen.
Ich dachte mir beim Lesen, vielleicht macht er (noch) dicht, weil er das alles selbst erstmal verdauen muss. Man kriegt ja nicht alle Tage gesagt, dass man ohne Aussicht auf Heilung ist und austherapiert nach Hause geschickt wird.
Ich hoffe er hat eine Patientenverfügung gemacht, damit Du in seinem Sinne entscheiden kannst, wen es etwas zu entscheiden gibt.

Dass er so schlapp ist und ohne Appetit, könnte man sich auch so erklären, dass er schwerkrank ist. Bei Lymphomen zählt Appetitlosigkeit zu den Symptomen. War bei mir so letztes Jahr. Ich, die immer und in jeder Lebenslage mit Genuss essen konnte, mochte plötzlich kaum noch was essen. Und ich war megaschlapp. Kam mir sehr komisch vor. Dachte es wäre der Stress...Da wusste ich noch nix von meiner Krankheit.

Dass er nicht mit seiner Mutter sprechen möchte ist schlimm, ich gehe davon aus dass ein normales Verhältnis vorliegt. Wenn ich mir vorstelle, eines meiner Kinder wäre sterbenskrank und ich erfahre es erst am Tag x - was für ein Schock.

Vielleicht wäre eine psycho-onkologische Begleitung gut. Frage mal im Krankenhaus danach. Und sprich erstmal mit der Therapeutin. Mir hat es gut getan, regelmässig mit einem Menschen zu sprechen, der mir nicht so nahe steht, den ich also mit meinen Ängsten nicht belaste.

Alles Liebe und lass einfach mal die Seele baumeln, Deine Grippe sagt Dir schon, dass es Zeit ist zu verschnaufen

lg Beate
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