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Alt 04.10.2007, 23:22
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Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Verweigerung der Behandlung?

Ich kann beide Seiten verstehen, auch ich habe bis vor kurzem gedacht, wenn der Krebs mich heimsucht, werde ich nur noch eine Schmerztherapie machen und mir die Chemotherapien ersparen....
Bis ich mir einmal mächtig vor den Schädel gehauen habe und überlegt habe:
Wenn mich in 20 Jahren mein Kind ( wenn ich dann eins habe, was ich hoffe ) anfleht alle Therapien zu machen, sage ich da nein?
Möchte ich wirklich alles unversucht lassen?
Werde ich mir nicht die Frage stellen, wie bei vielen Dingen im Leben, was wäre wenn ich die Therapie gemacht hätte?
Meine Mama hatte nach der Diagnose nur 10 Monate, zunächst glaubte ich Sie sei an der Chemotherapie und deren harten Nebenwirkungen gestorben..
Dann jedoch dachte ich an die Zeit zurück, wo die Therapie 70% vom scheiß Krebs verschwinden ließ und wir alle Kraft und Hoffnung schöpften, um weiter zu machen... Nur leider war der Körper zum Schluss sehr stark geschwächt und die Lunge zu stark angegriffen.
Jetzt weiß man natürlich nicht wie es verlaufen wäre, ohne die Chemotherapie.. Die Zeit wäre denke ich noch kürzer gewesen und vielleicht ja sogar weniger qualvoll.. Aber eines kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen: Jede Sekunde, die meine Mama und ich uns länger hatten, war wertvoll und hat sich gelohnt, auch in Ihren Augen, das weiß ich genau.
Ich überlasse aber jedem die Freiheit, das selbst für sich zu entscheiden, aber nur wenn man in der Situation ist! Denn vorher kann man das nicht.

Ich wünsche euch allen weiterhin alles Gute und das alles so geschieht wie Ihr euch das wünscht.

Viele liebe aber sehr traurige Grüße

Tanja