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Alt 20.02.2005, 22:35
Gast
 
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Standard Angehörige tauschen sich aus

Liebe Elke,
ich danke dir für deine ausführliche Antwort und kann es irgendwie nicht glauben, dass wir dem Lungenkrebs so machtlos ausgeliefert sind. Es ist so schrecklich! Und dabei fliegen die zum Mond!!!! Herr Dr. Gronau hat mir erklärt, dass es im Prinzip davon abhängt, ob sich bereits Mikrometastasen, die man mit der heutigen Technik noch nicht erkennen kann (unfassbar!!!, gebildet haben. Wenn eben das der Fall ist, kommt der Krebs wieder und wieder, auch, wenn er operativ entfernt worden ist. So wird es vielleicht bei dir gewesen sein, was mich sehr betroffen macht. Und bei meinem Vater habe ich genau diese Befürchtung, weil er sich bereits seit Oktober gequält hat und sich die ganzen Untersuchungen im Krankenhaus nun schon über eine Woche hinziehen, ohne, dass eigentlich wirklich was passiert. Ich denke immer, jeder Tag, den dieses Mistding da drinnen ist, sind schon zwei Tage zu viel! Aber du hast schon Recht! Man kann spekulieren und sich das Schlimmste ausmalen - aber helfen tute es nicht. uns bleibt nichts andres übrig, als unser Vertrauen und unsere Hoffnung in die Hände der Ärzte zu legen.
Dir wünsche ich wirklich alles alles Gute und vor allem viel Kraft für all das, was kommen mag!!! Ich bleibe in Verbindung!!!!

Liebe Renee,
es ist so traurig, was du da über die Reaktionen von Freunden und Nachbarn schreibst. Unglaublich! Ich kann so etwas immer nie nachvollziehen. Klar ist es schwer einem Betroffenen gegenüber zu treten, aber ich sage immer: Aus dem Weg gehen, ist ein Zeichen puren Egoismuses, den man in einem solchen Moment überwinden muss, denn es geht nicht um mich, sondern um den Menschen, der gerade dann Freunde braucht. Meiner Ansicht nach, gibt es im Leben Dinge, die man ohne Rücksicht auf seine eigenen Gefühle, einfach tun muss, um einem anderen Menschen zu mindest das Gefühl zu geben, dass er nicht allein ist!!!!
Nun zu deiner Frage: Der Tumor meines Vaters hat einen Durchmesser von ca. 3 cm. Beschwerden hatte er bereits seit Oktober 2004. Es begann mit blutigem Husten, den sein Arzt jedoch schnell abtat: "Sind nur Nebenwirkungen von den Blutdrucktabletten, die Sie nehmen. Nehmen Sie die Packung ruhig noch zu Ende." Dazu verschrieb er ihm noch ein Astma-Mittel, weil mein Vater aufgrund des Hustens dann zeitweise unter Kurzatmigkeit litt. Dieses Asma-Mittel hat sein jetziger Arzt sofort fassungslos entsorgt. Kurz vor Weihnachten dann wurde der Husten schlimmer, so dass mein Vater nicht mehr in der Lage war zu reden, weil er solche Schmerzen und Atemnot dabei hatte. Dazu kamen Fieber und Schweißausbrüche. Das lag, wie sich dann herausstellte an einer Lungenentzündung. Mein Vater wechselte den Arzt. Sie stellte sofort die richtige Diagnose: Lungenentzündung und Verdacht auf Tumor in der Lunge. Es dauerte zwei Tage und mein Vater kam in eine Lungenklinik. Das ist jetzt 10 Tage her. Seine Schmerzen sind weg (Schmerzmittel) und kommende Woche wird hoffentlich nun endlich operiert.
Wie du für deine Schwester da bist, sind wir es für unseren Vater - das ist zwar das Einzige, was wir tun können, aber auch das Wichtigste!!!
Ich wünsche auch deiner Schwester alles Gute und die notwendige Kraft!

Mit lieben Grüßen, Konni
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