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Alt 17.01.2007, 20:09
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Daumen hoch AW: arztgespräch zieht mich runter...

Liebe Katrin und all die anderen, die hier geschrieben haben!
Ich finde hier viele von meinen Gedanken wieder und finde es schön wie sie z.T. beschrieben werden. Für mich vergeht kein Tag, fast keine Stunde in der nicht meine Gedanken so kreisen. (Speiseröhrenkrebs,Operiert10.2005,T3N1M0). Fast jeden Monat hatte ich einen Untersuchungstermin, da immer wieder irgendwelche Befunde genauer abgeklärt werden müssen, der nächste steht in einer Woche an. Es geht manchesmal wirklich an die Substanz, auch,wenn mir bislang Chemo o.ä. erspart geblieben sind. Ärzte- wie ehrlich sollen sie sein? Man muss nicht unbedingt jeden Befund haarklein wissen, aber z.T. will man es aber doch! Wenn ich das Gefühl hätte, jetzt macht er mir was vor, das will ich auch nicht! Eine Formulierung kann in dem einen Moment richtig sein, im nächsten löst sie bei dem Angesprochenen mittlere Katastrophen aus. Ich habe da einige im Hinterkopf, die ich bisher schon gehört habe. Mir ergeht es so z.B. mit der Formulierung, dass ich irgendwann an dieser Erkrankung versterben werde, aber wann,ob in 3 Jahren ,in 15J oder 20J oder später oder früher, das wisse man eben nicht, diese Formulierung taucht immer wieder in mir auf. Aber nicht nur negativ! Es macht mir Angst, es macht mir aber auch Hoffnung. In einer Art Trotzreaktion habe ich gleich schon (und seitdem häufiger) gedacht, vielleicht sterbe ich auch an was ganz anderem, es gibt da soviele Möglichkeiten! Gott sei Dank wissen wir es vorher nicht, keiner weiß es, auch die nicht, die keine schwerwiegende Erkrankung haben! Am Anfang habe ich mir oft gesagt, ich hätte auch einen Verkehrsunfall haben können, der vielleicht viel schlimmer ausgegangen wäre. Es gibt Zeiten, da komme ich gut zurecht, es gibt Zeiten in denen ich Angst habe, vor alldem was da auf mich zukommt, es gibt immer noch Zeiten in denen ich das Gefühl habe, das stimmt alles nicht.
Ich wünsche allen, dass die Angst nicht überhand nimmt und dass die Kraft reicht! Liebe Grüße Irmgard
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