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Alt 10.08.2002, 22:08
Gast
 
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Standard Weichteilsarkom

Hallo alle zusammen,
hatte mich vor einigen Monaten im Forum gemeldet, weil meine Mutter an einem Fibromyxosarkom des Bauchraumes erkrankt war. Sie hatte mittlerweile ihr drittes Rezidiv, das Wachstum war zum Ende hin explosionsartig,der Rezidivabstand nur wenige Wochen. Nachdem sie für eine erneute Operation zu schwach war, aufgrund einer, trotz mehrmaliger Knochenmarkpunktionen nicht diagnostizierbaren Erkrankung der Blutbildung aller drei Stammreihen litt, war auch nur eine palliative Chemotherapie möglich. Diess mußte nach knapp 2 Wochen aufgrund einer Agranulozytose abgebrochen werden. Zum Bestrahlen waren die Sarkome zu groß und somit bestand ärztlicherseits keine Therapieoption mehr. In ihrem letzten Lebensjahr hat sie viele Höhen und Tiefen erlebt, durchlitten und sich von einem "Alltagsmenschen" zu jemand tiefsinnigen entwickelt, der zuletzt keine Angst mehr vor dem "Schritt durch den Nebel" hatte. Sie hatte gekämpft und durch verschiedene Bücher (Simonton-Methode, Lance Armstrong, Schriften der "Brücke zur Freiheit e.V." in Berlin, .....) sich von einem passiv erleidenden Menschen zu einem aktiven, mündigen Menschen entwickelt. Ihre letzten Lebensstunden auf dieser Ebene waren eine Qual für sie und doch ging sie von uns mit einem Lächeln und gelöst, darum wissend, dass das Leben niemals endet, nur seine Form sich wandelt. So waren unsere letzten gemeinsammen Stunden eine Lektion in Sachen Liebe, Glauben, Philosphie und Sinnhaftigkeit des Leidens und Lebens.
Alle, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, kann ich nur obenstehende Literatur empfehlen. Seid aktiv, gebt euch nicht mit dem bloßen Schein zufrieden, hinterfragt, kämpft, ändert eure Leben! - und vergebt, Frieden und Heilung scheint nur der zu finden, der vergibt- so meine Erfahrung.

Ich wünsche euch allen Kraft, Vertrauen, Mut und Glauben in diesen lebenswichtigen Situationen.

und noch etwas: die meisten Patienten wissen wie es um sie bestellt ist, egal was ihnen die Ärzte oft aus falsch verstandener Rücksichtsnahme verschweigen. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in der Arzt-Patienten-Beziehung sind enorm wichtig,damit das Vertrauensverhältniss sich aufbauen kann oder nicht durch Zweifel zerstört wird. Also seid fordernd den Ärzten (bin selbst einer)gegenüber, legt sie auf die wahre, komplette Diagnose fest, egal wie aussichtslos diese euch erscheinen mag; denn , einen Gegner kann ich nur erfolgreich bekämpfen wenn ich ihn kenne. Stellen wir uns der Herausforderung.
Liebe Grüße und alles Gute euch/Ihnen allen.
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