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Alt 18.10.2013, 13:46
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Danke liebe Tine für deine Anteilnahme!


Hallo Mami,
vor 4 Wochen bist du also nun von uns gegangen. Jetzt ist es 13 Uhr und genau jetzt vor 4 Wochen saßen Lydi und ich bei dir. Du lagst schon seit morgens im Koma, damit du dich erholen kannst. Dein Blutdruck war schon sehr schlecht. Ich habe ganz sanft deinen Fuß gestreichelt und Lydi deine Hand. Wir durften dir doch nicht zu Nahe rücken, weil doch die Ansteckungsgefahr so groß war! Dabei lagst du schon m Sterben und man hat es uns nicht gesagt. Hast du meine Worte noch gehört, wie ich zu dir sprach? Ich habe dir noch gesagt, dass du Omi sagen sollst, sie darf dich noch nicht holen, denn wir brauchen dich doch noch! Ich habe dir gut zu geredet und habe so dolle an dich geglaubt. Der Monitor hat immer wieder gepiept, wenn er mal wieder keine Sauerstoffsättigung bekam. Und auch wenn der Blutdruck wieder ein Stück fiel. Draussen habe ich dann immer gesehen, dass auch eine Krankenschwester auf den Monitor schaute. Sie wusste, dass du dabeiwarst ein Engel zu werden.
Mama, ich bin doch noch dein Kind und brauche dich hier.

Mama, erinnerst du dich noch an den Anfang. Heute vor 7 Wochen, dein erster Freitag nach Diagnose, im Krankenhaus. Du wolltest nicht allein sein. Du hattest Angst. Und du wolltest die Nacht nicht allein sein, weil du immer so schlecht geschlafen und ganz viel Unsinn geträumt hast. Und außerdem warst du der Meinung, ass du fast gar nicht schläfst. Also habe ich die Nacht bei dir verbracht und einem harten Stuhl geschlafen. Du musstest die Nacht auf Toilette weil dir ein Entwässerungsmedikament verabreicht wurde. Aber n der Zwischenzeit hättest du tief und fest geschlafen. Nicht einmal die Schwester, die deine Chemo gebracht und wieder weggenommen hat, hast du mitbekommen. Und weil ich deinen Schlaf beobachtet habe, hast du von da an besser geschlafen, und dich sich gefühlt.

Mama, jedes Mal wenn ich dich besuchen war unzwar täglich, hast du dich beim Abschied bedankt. Ich habe dir immer gesagt, dass du das nicht musst! Ich habe nur gesagt, dass du gesund werden sollst und dich wahnsinnig lieb habe!

Mama, um 13:30 Uhr bist du von uns gegangen. Es war wie im Film. Immer wieder das Piepen des Monitors und die Linien. Der Blutdruck fiel, die Sauerstoffsättigung zeigte Fragezeichen. Und auf einmal fiel auch deine Herzfrequenz. Die Kurve sah die ganze Zeit gut aus und auf einmal fiel die Kurve und Zahl daneben sank. Mama ich habe dich an geschrien, du sollst bleiben. Mama, warum hast du nicht auf mich gehört? Warum nicht? Und dann, wie im Film, ein langer durchgehender Piepton, ein langer Durchgehender Strich und die Maschine war aus!

Mama, du hast bestimmt das gleiche in dem Moment gedacht wie wir: NEIN, NEIN, NEEEEEEEEIIIIIIINNNNNNN! Und dann nur noch Sch***eeeeeeee! NEIN!
Mama, es tut so unheimlich weh und kann die Situation noch immer nicht begreifen. Ich habe doch gar keinen Filmvertrag unterschrieben, wie kann ich denn in so einem Film mitspielen???

Mama, es tut so weh. Du fehlst mir so sehr. Lediglich der Gedanke, dass du keine Schmerzen hattst, beruhigt mich! Aber wieso hast du uns verlassen? Warum war Omis Kraft dich zu holen stärker als unsere Kraft dich hier zu behalten? Wir hatten doch so viele Pläne!

Wahrscheinlich würdest du jetzt mit deinem zweiten Block Chemo anfangen. Wir wissen ja noch nicht einmal das Ergebnis aus der ersten Knochenmarkpunktion! Du durftest nicht einmal raus! Mama, du hast soviel verpasst und wirst noch soviel verpassen. Aber ich werde dir alles berichten, falls du mal nicht zuschauen kannst, weil du dort oben gerade Kaffeekränzchen mit Lydis Schwiegermama hältst oder dich grad um eines der kleinen Kinder kümmerst, die viel zu früh starben. Ich denke eh, dass du da oben als Kindergärtnerin Gebrauchst wirst. Aber ich brauch dich auch, Mama!

Mami, ich brauche dich. Mami, du fehlst mir. Mami ich vermisse dich so sehr. Mami ich hab dich so lieb und kann deinen Verlust nicht ertragen und will ich auch nicht. Ich Sitze hier bei dir und warte, dass du reinkommst. Wenigstens noch einmal! Noch einmal möchte ich von dir in den arm genommen werden. Noch ein letztes Abschiedswort. Wir konnten uns ja nicht verabschieden, wir wussten ja nicht dass du ins Koma gelegt wirst und nicht wieder aufwachen wirst!

Mama, ich könnte ich mich ins hundertste und tausendste schreiben!
I h vermisse dich. Ich hab dich super lieb.

Ruhe in Frieden mein liebstes Mutschipu!
Deine tief traurige Tochter! Dickes Küsschen nach oben! :
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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