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Alt 19.05.2006, 17:18
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Wer kann helfen?

Hi Frank,

die Entlassung mit Wunde hängt auch davon ab, wer sie wie und wann versorgen kann. Mein Bauch war frisch genäht und einen Tag später wieder offen . Ich habe aber einen tollen Hausarzt, der sich phantastisch gekümmert hat und nach ca. einer Woche habe ich die Wundversorgung selbst übernommen und bin nur noch zur Kontrolle hin.

Meine Chemo wäre adjuvant gewesen. Ich hatte zwar einen Riesentumor mit großer Penetranz (T4, vom Dickdarm ausgehend in die Bauchdecke und durch den Dünndarm gewachsen), er hatte aber nicht gestreut, weder in die Lympfknoten noch sonstwohin. Aufgrund meines schlechten Allgemeinzustandes habe ich die Chemo abgeblasen. Ich bin heute sehr froh darüber. Man hatte mich mit einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) aus dem KH entlassen, die ich mit Chemo wohl kaum überlebt hätte. Bei meinen Nachsorgen wurden bislang keine Metas nachgewiesen, man hätte also adjuvant auch völlig umsonst chemotherapiert. Meine Prognose ist aufgrund der Tumorgröße und auch weil es ein erblicher Darmkrebs (HNPCC) ist, auch nicht so prall. Aber so lange nix ist, genieße ich das Leben.

Insgesamt sollte die Chemo aber so schnell wie möglich beginnen. Die Vernichtung insbesondere der Zellen, die bislang noch nicht als Metas nachweisbar sind (geht erst ab Zellballungen von ca. 500 Zellen) und auch der Zellen, die evtl. während der OP in die Blutbahn entwischt sind, ist in den ersten 8 Wochen nach OP am aussichtsreichsten. Sobald es irgendwie geht, sollte er loslegen. Ich persönlich finde aber, ein bißchen Lebensqualität sollte man sich schon vorab zurückerlangen.

Hat dein Vater unter OP einen Port gelegt bekommen?

Ich freue mich, dass du wieder einigermaßen obenauf bist.
LG chaosbarthi
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