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Alt 12.01.2015, 10:51
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Angst vor Eierstockkrebs

Liebe Anna,

ob nun laparoskopisch oder mit Bauchschnitt: dieser Eingriff ist ein massiver Einschnitt im Leben einer Frau, vor allem einer jungen (wenn ich davon ausgehe, dass die 77 hinter Deiner Signatur nicht Dein Alter, sondern dein Geb.jahr ausdrückt ).

Du wirst nun Jahre, wenn nicht jahrzehnte VOR der natürlichen Zeit von einen Tag auf den anderen in die Menopause katapultiert - das ist eine Extremerfahrung für Deinen Körper, auf den er heftig reagieren wird.
Und da die Hormonspiegel noch eine Zeitlang Resthormone halten, wird das Ausmaß der menopausalen Beschwerden eher noch heftiger und deutlicher. Ich befürchte, das ist nur die Spitze eines Eisberges.
Das sage ich nicht, um dich zu ängstigen - auch ich habe es ja durch. Es ist nur um dich vorzubereiten, dass das mit Deinem Körper immens etwas anstellen kann und wahrscheinlich wird.

Die Umstellung dauert dann ein paar Monate. Bei mir war es länger als ein Jahr. Und ohne sich auch mental damit auseinanderzusetzen ging es nicht.
Sehr schön hat das auch Hannah, die hier als XsunnyX schreibt, (hallo meine liebe ) in ihrem Blog beschrieben. www.einneuerweg.blogspot.com

Beschwerden nach der Chemo:
es dauert circa ein Jahr, bis der Körper zum einen den Großteil der Zytostatika abgebaut hat, die in Deinen Körper gepumpt wurden, zum anderen mindestens ebensolange bis er die schlimmsten Nebenwirkungen und Schäden, die dadurch dem GESAMTEN Körpersystem zugefügt wurden, wieder geheilt hat. Das Gift hat ja nicht nur den Tumorzellen geschadet, es sind Organe betroffen, Leber und Niere und Herz am meisten, Nervenzellen, Blutzellen, Rezeptoren für alles mögliche, Gelenke, Knorpel, Schleimhäute, Haarfolikel, die Augen, der Gleichgewichtssinn, etc. etc. --- das alles wurde geschädigt. Stell dir nur mal vor, was dein Körper nun alles leisten muss, um das zu "reparieren".
und das schönste: er tut das für dich welch ein Geschenk

und dann kommen auch schon meine mahnenden Gedanken: vor diesem Hintergrund finde ich es immer - sorry, ich will wirklich niemanden angreifen, aber ich finde es VERMESSEN, wenn wir verlangen, das dieser geschundene Körper schnell wieder "normal" funktionieren soll.
Er braucht Unterstützung, Ruhe, Schlaf, Ausruhen, Aufmerksamkeit, Unterstützung ......

aus deinen Zeilen höre ich Ungeduld, die gerade ich als Energiebündel gut verstehen kann. Aber ich sage dir das, was ich mir auch immer sagen muss: Ruhe. Yoga. Wellness. Tägliches Walking. Beste Ernährung. Unterstützung durch Komplementärmedizin. TCM. Schlaf. Pausen. keine neuen Projekte außer für meine Regeneration.

Ich habe auch sehr mit Verwachsungen zu kämpfen. Sie bei der OP zu lösen bringt rein gar nichts. Dann sind da ja wieder neue Wundflächen, die sich während des Heilungsprozesses wieder mit anderen Hautflächen verbinden.
Was hilft? Yoga , Stretching, Dehnen, leichte regelmäßige Bewegung, die das innerliche Zusammenkleben verhindert (Walken, Radfahren ....). eine gute Ostheopatin kann die Verwachsungen lösen, aber das ist leider keine Kassenleistung. ...

Liebe Anna,
ich wünsche Dir die Geduld, die mir auch meist fehlt.
und die ausdauer, dich gut um dich zu kümmern.
ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.

LG
Birgit
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