Hallo liebe Conny,
ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und bin auch nicht zur falschen Zeit einfach zuhause geblieben- obwohl ich in letzter Zeit meinen Dienstplan ein wenig genauer studiere....
Tja, was soll ich sagen, ich glaube, von Hysterie über völlige Affektverflachung ist gefühlsmäßig alles drin, wenn es um den Verlust geliebter Menschen und den Versuch irgendeiner Form der Bewältigung.
Manchmal müssen wir es abspalten, weil es zu weh tut, manchmal müssen wir mitten rein und durch, weil wir es sonst nicht begreifen können.
Und solche Derealisationserlebnisse (= ich bin im falschen Film, der läuft ab und ich spiele nicht mit), wie du es nach 10 Monaten ohne Jörg beschreibst, hat man wohl auch manchmal, wenn es einfach zu viel wird und man schon gar nicht mehr weiß, wohin mit all diesen Gefühlen...
Ich hoffe einfach, du fühlst wieder und ich hoffe, dass, was du fühlst, fühlt sich nicht zu aua an!
Am Sonntag würde mein Stiefvater 60 werden- ich glaub' es einfach nicht, dass wir dann ohne ihn zusammen sitzen ( er mochte doch soooo gerne Kuchen....) und dann nur sein Grab besuchen können...
Das sind die Momente, wo ich einfach nicht aufhören kann, nach dem verdammten, großen und nicht zu beantwortenden WARUM zu fragen...
Wünsche dir einen guten Wochenstart und habe heute ganz sicher wieder Dienst!
Alles Liebe,
Martina