Einzelnen Beitrag anzeigen
  #36  
Alt 26.10.2003, 12:53
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Krebsüberebende

Hallo zusammen,
auch ich habe eine schwere Krebserkrankung hinter mir, Eierstockkrebs, Figo 2b.
Operationen, Chemo-Therapie, schwere Sepsis während der Chemo.
Das alles ist jetzt 4 Jahre her.
Ich gehe alle 3 Monate zur Nachsorge, bisher war alles in Ordnung.
Trotzdem: die Angst bleibt, hinter jedem Ziepen und Zwacken vermute ich gleich Schlimmes.
Zudem fühle ich mich immer wieder verunsichert: was darf ich, was nicht?
Zur Zeit mache ich eine Misteltherapie, die ist nun auch in die Kritik geraten (sagte mein Internist mir vor ein paar Tagen).
Und was ist mit Sauna - darf man oder darf man nicht???
Dann die Enttäuschung, keine Kinder haben zu können...
Meine Gefühle fahren oft Achterbahn, zwischen grenzenloser Freude über den bisher sehr guten Verlauf, dann Angst vor einem Rezidiv, Trauer über die nicht bekommenen Kinder, Frust wegen der verminderten Leistungsfähigkeit auf der Arbeit, Zorn über das Unverständnis der Mitmenschen usw.
Tja, und auch das schlechte Gewissen, dass ich es bisher so gut geschafft habe und andere (u. a. mein Vater) nicht so viel Glück hatten.
Und wie soll ich mich bezeichnen? Als Überlebende? Als Krebs-Patientin?
Ich habe für mich den Begriff "Krebs-Betroffene" gewählt. Denn ich werde wohl immer betroffen sein, der Krebs hat mein Leben maßgeblich geprägt/gestaltet.

Euch alles, alles erdenklich Gute!
Herzlichst
Britta JS
Mit Zitat antworten