Thema: Gliolastom IV
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Alt 22.12.2010, 19:30
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Gliolastom IV

Hallo,

bei meinem Papa war das Glioblastom IV auch inoperabel, hätte man operiert, wäre er sofort ein Schwerstpflegefall geworden. Ich will niemanden davon abhalten, eine zweite Meinung einzuholen, aber bei meinem Papa war es auf dem MRT Bild ganz klar zu sehen, dass der 3 cm große Tumor im Kleinhirn lag, darum auch inoperabel.

Meine Mama hat meinen Papa zuhause gepflegt, die einzige Alternative ist -glaube ich - wirklich nur Pflegeheim oder Hospiz. Bei uns kam ein ambulanter Hospizdienst, die manchmal zwei Stunden am Tag die Betreuung übernommen haben, weil meine Mama ja auch mal zum Arzt musste und wir Kinder berufstätig sind. Aber meine Mama wird jetzt erst 60 und selbst für sie war die Pflege am Ende sehr sehr schwer, da mein Papa nicht mehr laufen konnte oder sich hochziehen konnte, sprich: er konnte meiner Mama nicht irgendwie mithelfen, und das brachte sie körperlich an ihre Grenzen. Auch die nächtlichen Anfälle und sonstigen Probleme brachten meine Mama dazu, 6 Wochen lang im Wohnzimmer auf dem Sofa neben Papas Pflegebett zu schlafen, denn er konnte nicht mehr nach oben ins Schlafzimmer.

Ich glaube, dass wäre für Deine Oma sehr schwer zu bewältigen, es ist nicht nur die körperliche Kraft, die man braucht, sondern vor allem auch die Seelische. Irgendwie schafft man es aber.

Wir hatten noch einen ambulanten Hospizdienst (auch selber informiert und gekümmert) und am Ende einen Pflegedienst, der Papa wusch etc. Aber auch wenn dieser 2 oder 3 mal täglich kommt, so sind viele Stunden zu überbrücken, in denen der Partner Pflege braucht und man auf sich allein gestellt ist.

Alternativ gibt es -glaube ich -wirklich nur das Pflegeheim oder das Hospiz, wobei man uns ganz klar gesagt hat, dass jemand nur ins Hospiz eingewiesen wird, wenn es offensichtlich ist, dass er stirbt. Denn die Plätze sind begrenzt.
Wenn man "nur" schwerkrank ist, kommt man nicht in ein Hospiz.
Ob es wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, es kam aber auch nicht in Frage, Papa sollte dort sterben, wo er gelebt hatte.

Auf jeden Fall haben wir uns auch ziemlich selber um alles gekümmert, was nervenaufreibend war.

Wir hatten auch bis zuletzt die Hoffnung, dass vielleicht doch alles gut werden würde, aber mein Papa hat den Kampf verloren. Wir konnten auch nicht mit ihm darüber sprechen, wäre es doch ein Eingeständnis gewesen, dass wir nicht an seine Heilung glaubten. Außerdem wollten wir es auch nicht wahrhaben und als sich sein Zustand plötzlich stark verschlechtert, da haben wir erst begriffen, dass er keine Chance gegen den Krebs hat.

Es ist eine schwere Situation und es ist schön, wenn Dein Opa so viele Hoffnungen hat. Vielleicht helfen sie auch im Kampf gegen die Krankheit.
Ich wünsche es Euch von ganzem Herzen.

Trotzdem möchte ich Euch nahelegen, genießt die Zeit mit ihm, vor allem, solange es um gut geht.

Viele liebe Grüße

Petra
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In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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