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Alt 18.07.2003, 07:26
Gast
 
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Standard Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit

Liebe Inge,

Dein Mann hat Dir mit seinen Worten so sehr geholfen Deinen jetztigen Weg mit seiner Hilfe zu gehen. Ich finde dies sehr schön, denn es wird Dir tagtäglich die Gewissheit geben, er ist bei Dir und seine Worte werden Dich durch den Tag begleiten.

Aus seinen Worten wirst Du immer wieder die Kraft finden, den nächsten Tag anzugehen. Durch den tiefen Schmerz und die Trauer spürst Du jetzt sein bei Dir sein noch nicht so stark.

Ich durfte die Erfahrung durch die Begleitung meiner Eltern, und die Schwestern meines Vaters, machen, und die Worte meines Vaters sind immer allgegenwärtig: "Es gibt nichts schöneres für einen Menschen in Liebe und Geborgenheit im Kreise seiner Lieben den letzten Weg gehen zu dürfen".

Jahrelang trug ich den Gedanken in mir, dieses Begleiten auch anderen Menschen zuteil kommen lassen. Doch der Alltag ließ mir nicht die Zeit dazu. Erst nachdem meine Mutter letztes Jahr von uns ging und ich von 2 Jahren meinen Urlaubsanspruch nahm (hatte aus dem Vorjahr noch den gesamten Urlaub gut), meinte mein Arbeitgeber, ist ja schön was sie da tun, aber können wir weiterhin mit ihnen rechnen und ließ mich in die allgemeine Umstrukturierung "fallen". Erzähle Dir das nur, da ich auch fast so alt bin wie Du und der Markt da draußen gnadenlos ist. So werde ich im Herbst meine Schulung zur Begleitung beginnen. Für mich zählt nicht mehr die Tretmühle des Stresses, sondern wieder die Menschlichkeit, die immer mehr verloren geht.

ganz liebe Grüße,
Jutta
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