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Alt 15.11.2002, 12:02
Gast
 
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Standard Psychische Folgen von Hodenkrebs

Hallo zusammen!

wenn ich das alles heute so zum ersten mal lese, wird mir ganz flau. Auf der anderen Seite muß ich wohl von Glück reden, denn bei mir klappt noch alles, obwohl ich gar keine Hoden mehr habe. Erster weg im Jehr 1999, Zweiter 2001. Dann Chemo, Thrombosen, Embolien und Nebenwirkungen... Ich weiß gar nicht, wie das alles gegangen ist. Man lebt immer weiter und kommt sich vor, wie eine stumpfsinnige Kampfmaschine gegen den Krebs. Der Gednake an die Krankheit beherrscht dich und alle Deine Verwandte und Bekannten total, und läßt sich auch nicht verdrängen oder übertünchen. Es ist eine so gigantische Belastung, daß ich alle Bitten möchte, großes Verständnis für den Erkrankten zu haben. Auch nach der Heilung. Man kann komischerweise nicht in die Luft springen und Hurra schreien, im Gegenteil. Denn leider sitzt einem jetzt der Gedanke quer "was einmal war, kann ja auch zweimal..." Und was will man gegen diesen, theoretisch ja richtigen gedanken machen? Jeder hat dann Angst. Eine sehr lang anhaltende Angst vor dem tod, vor einer nochmaligen Behandlung, vor einer Operation..., all diesen traumatischen dingen, die einen einfach fertigmachen!
Also ein Appell an die Angehörigen. Seid tolerant. Seid standfest. Laßt den vermeintlich "anderen Menschen" einfach machen, und kommt ihm bloß nicht mit dem Tip "Das wird schon wieder", oder "jetzt ist es ja vorbei". Ist es nicht. die Psyche macht uns leider einen strich durch die Rechnung.Nur die Zeit kann da wohl helfen. Und da sind wir beim Thema. Nicht vergessen: Ihr habt überlebt. Ist doch was, oder ?! Gott behüte Euch. Ich wünsche allen viel Kraft und Gottes Segen.
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