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Alt 10.09.2004, 00:26
Gast
 
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Standard Trauerarbeit.....

Mein Vater ist am 11.8. friedlich gestorben und auch ich habe mir natürlich so meine Gedanken gemacht.
Er hat auch in den letzten Tagen immer wieder in eine bestimmte Richtung geschaut und obwohl er wusste dass ich da war hat er fast ständig "dorthin" geschaut und nicht zu mir. Leider habe ich verabsäumt ihn zu fragen ob er etwas helles sieht aber es könnte sehr gut sein. In den 2 Tagen vor seinem Tod hat er fast nur noch geschlafen, weil er wegen der Schmerzen bereits extrem viel Morphium bekommen hat. Was er in dem "Morphiumrausch" gesehen hat weiß ich nicht, denn zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr mit ihm sprechen. Ich hoffe es war für ihn ein guter Trip.

Dieses Licht oder ein heller Tunnel und ähnliche Dinge wurden immer wieder beschrieben im Zusammenhang mit Nahtoderlebnissen. Was das allerdings ist kann man auf verschiedene Weise deuten. Rein medizinisch betrachtet dürfte es ein virtueller Sinneseindruck sein der dadurch hervorgerufen wird dass durch den Sauerstoffmangel eines Sterbenden (-> Zellulärer Energiemangel), die Membranpotentiale instabil werden und der Körper sozusagen begonnen hat abzuschalten. Immerhin empfindet der Sterbende das Erlöschen seines Ichs als angenehm. Ob nach dem Licht etwas kommt ? Das weiß natürlich niemand, denn wirklich zurückgekehrt, nachdem er schon mehrere Tage richtig tot war, ist noch niemand.
Ich persönlich glaube eher, dass nach dem Licht ganz einfach "NICHTS" kommt. Also nicht Finsternis oder sowas. Sterben(gestorben sein) muss irgendwie wie traumlos (ein)schlafen sein.
Es wird schon jedem passiert sein, dass er sehr müde einfach eingeschlafen ist, einfach weg war, wenn man dann traumlos schläft ist man einfach nur weg.
Ich glaube dass das Erlöschen des Bewusstseins beim sterben für den Betroffenen genauso oder so ähnlich vor sich geht.
Da es für uns Menschen aber unheimlich schwer ist, sich ein "NICHTS" vorzustellen brauchen viele einfach irgendwelche Hilfskrücken.
Wie es wirklich ist, werden wir letztendlich an uns selbst erleben wenn unser Stündlein geschlagen hat.
Irgendwie hat mich dieses Thema früher nie interessiert aber seit mein Vater gestorben ist denke ich oft daran dass auch ich irgendwann ein Ablaufdatum habe.

Es ist eine gute Idee sich an einen Therapeuten oder ähnliches zu wenden wenn man alleine nicht klarkommt. Mir hilft es schon sehr im Krebskompass meine Gedanken loszuwerden.

Ciao
Friedl
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