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Alt 23.03.2013, 12:21
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo,

ich wollte mich mal wieder melden.

Zur Zeit ist alles so unerträglich.
Erst die Verlegung von Intensiv auf Normal in ein wunderschönes (für ein Krankenhaus zumind.) Zimmer, dann der stetige Abstieg. Er ist zu schwach zum Reden.
Am Montag dieser Woche die Angiografie, Voruntersuchung zur SIRT, mit dem niederschmetternden Ergebnis, nach dem man so gehofft hat, es geht nicht mehr. Die Leber hat aterielle Verbindungen zur Lunge.
Wahrscheinlich auch daher die Lungenentzündung, da die letzte SIRT der Lunge womöglich einen "Schlag" versetzt hat. Wir sind ja nie bei den Aufklärungsgesprächen dabei gewesen, womöglich hat der Arzt ihm im Dezember schon angekündigt, dass es kritisch sei, aber mein Bruder im Hinblick auf die fantastische Wirkung vom Juli, hat alle Bedenken über Bord geworfen und sich dazu entschlossen. Wie gesagt alles Mutmaßungen.

Dann Donnerstag die Verlegung auf ein 4-Bett Zimmer wg. Zimmerengpässen. Ich nerve die Ärzte seit Beginn der Woche telefonisch wie auch vor Ort mit Aussagen zu Ergebnissen. Wie gesagt mit der Eröffnung gestern, SIRT ist nicht mehr.
Nun gestern die Frage an seinem Krankenbett, ob er nochmal im Fall der Fälle intensiv behandelt werden will oder palliativ. Ohne seine Zustimmung, versicherte der Arzt ihm würde nichts entschieden... Mein Bruder wurde zunehmends unruhig, er hat Angst... man ist das fürchterlich...

Er erträgt dann keine Nähe, will alleine sein, das muss man erst einmal verpacken... So grausam sich das anhört, aber man muss das akzeptieren...
Auf die Frage des Arztes ob bei einem evtl. Herzstillstand reanimiert werden darf, war alles bei meinem Bruder aus. Ich bin ihm dann nur noch zur Hilfe geeilt (verbal), und habe ihm gesagt er müsse das jetzt nicht hier sofort entscheiden, was der Arzt auch bekräftigt hat. Wie tröstlich .

Völlig entkräftet und demotiviert hat er dann vor sich hingedöst und immer wieder gemurmelt "keine SIRT, ich muss mich entscheiden...".
Er hatte noch so viele Träume und Hoffnungen...

Wir werden jetzt so oft bei ihm sein, wie er es zulässt.
Mit den Ärzten werde ich auch noch mal sprechen, sie sollen ihm was für die Angst geben...
Für Palliativmedizin bin ich auch, da die Intensivmedizin ihm Angst macht und ihn quält. Ich hoffe nur für ihn, dass er loslassen kann...

Das erst einmal von hier, Sabine
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* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991

Geändert von Enibas27 (23.03.2013 um 22:41 Uhr)
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