Einzelnen Beitrag anzeigen
  #10  
Alt 12.03.2006, 13:07
manu_k manu_k ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.12.2005
Ort: Siegen
Beiträge: 326
Standard AW: Strahlentherapie

Hallo Jürgen, als erstes meine Frage, wie alt bist du eigentlich?
ich weiss garnicht so recht mit wem ich es mit dir zu tun habe? :-)
Zum Thema Partner muss ich dir sagen, dass eine Partnerschaft nicht automatisch bedeutet, dass man glücklich ist und vorallem nicht dass man jemanden hat mit dem man reden kann.
ich kann nicht über alles mit meinem kranken Partner reden und er will oft nicht von sich aus reden, eher weniger sprudelt mal was aus ihm heraus.ich muss ihn zu oft animieren und fordern und ihn an die Hand nehmen, was mich leider oft unfehlbar macht udn diese Verantwortung überfordert mich des öfteren.
Die Krankheit hat mich auch einsam gemacht, es findet sich kaum jemand mit dem man über das Thema reden kann, der ausgedünnte Freundeskreis und Bekannte haben eigene Sorgen und sind schnell genervt, den eigenen Eltern möchte man keinen zusätzlichen Kummer machen und weitere Sorgen ersparen.
Meinem eigenen Freund kann ich nicht alles sagen was ich empfinde, weil es ihm nicht gut tut. Die Krankheit hat zwischen uns als Liebespaar eine Kluft aufgerissen, es hat sich vieles verändert, es dreht sich nur noch um das eine.
Ich bleibe häufig auf der Strecke und stehe auch ziemlich alleine da.
Damit will ich dir nur sagen, dass es nicht zwangsläufig toll sein muss mit einem Partner die Krankheit durchzustehen, auch hier im Forum liest man oft von Trennungen, Menschen, die mit der Situation nicht umgehen können und Ihren Partner verlassen haben. Menschen, die der Krebs so verändert hat dass man sie nicht mehr widererkennt. Noch sind meien Gefühle zu meinem Freund stärker als der Wunsch alles zu verlassen und nochmal von vorne anzufangen, forciert durch den Wunsch ednlich mal wieder unbeschwert und glücklich mit allen was dazu gehört die Jugend zu leben ( aber kann das klappen?)
Deswegen habe ih große Hoffnungen, dass sich baldmöglichst vieles zum positiven ändert.

Ich weiss nicht genau, was ich aus deiner Erzählung mit der "Mitschülerin" entnehmen soll udn ich kann mir auch nicht so viel drunter vorstellen, wenn du sagst dass dein leben bis jetzt alles andere als toll war.
Du hast eine schlechte Erfahrung mit einer Frau gemacht?
Und die Geschichte mit deiner Vorahnung ist wohl einen Gabe des menschlichen Bewußtsein, die sich schwer erklären lässt.
Als bei meinem Freund der krebs zum Zweiten mal ausgebrochen ist wusste ich es unbewusst auch schon seid Wochen, alle Ärzte haben gesagt, da ist nichts aber mein Gefühl wußte der scheiss Krebs ist wieder da.
Ich glaube dass man seiner inneren Stimme immer nachgehen sollte, jeder steht sich selbst am nächsten.
Nicht zuletzt meine Einsamkeit hat mich dazu gebarcht mich hier im Forum mitzuteilen, wenn ich einen Text mit meinen gedanken nieder schreibe und vielleicht irgendeinem Menschen zum lesen bringe, dann geht es mir immer ein Stück besser, wenn ich den Laptop wieder zuklappe und ich habe wieder etwas mehr Kraft meinem Freund wieder in sein Gesicht zu blicken und einfach weiter zumachen.
Hier in der Klinik wurde direkt am ersten Tag gesagt, wenn sie reden möchten, geben sie sich einen Ruck und gehen sie zur Seelsorgerin oder zum Hauseigenen Psychologen ( Psychoonkologen, die haben nur mit Krebspatienten zu tun)
Das ist ihr Job, solchen Leuten zuzuhören und Lebenshilfe zu geben, die mit jemanden reden möchten und Beratung brauchen.
Mach dich doch mal damit vertraut, vielleicht hilft es dir? nur mal als Tipp.
Ich bin jeden Tag am überlegen, ob ich einen termin beim Psychologen mache, ich habe mich noch nicht entschieden.

so weit so gut, liebe Grüße, manu!

Geändert von manu_k (12.03.2006 um 13:10 Uhr)
Mit Zitat antworten