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Alt 25.02.2007, 02:24
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs....

Hallo Christina,

liest sich als könntest du mal gaaanz doll knuddeln lassen, dann tief Luft holen und etwas Abstand von Dir selber nehmen ... Ich kann dich gut verstehen, mein Darmkrebs hat mir mit 45 den Boden unter den Füßen weggezogen, zumal man "vergaß", mich zuzunähen, mich falsch behandelte und ich nun mit Dünndarmseitenausgang (Ileostoma), Kurzdarmsyndrom und schwerstem Verwachsungsbauch durchs Leben hüpfe.

Und das ist das entscheidende Wort: Ich "hüpfe" durchs Leben, denn ich lebe und es geht mir gut. Weißt du, es dauert eine Weile, bis sich die Sicht auf die Dinge ändert, aber es passiert. Gesundheit und Krankheit, Leben und Tod gehören zusammen wie die beiden Seiten einer Hand. Das Eine gäbe es ohne das Andere gar nicht. Und wir beide sind verdammt gut dran, denn erstmal ist Alles raus und das Leben kann weiter gehen. Wir haben die gleiche Startposition wie die meisten anderen Menschen auch, die früher oder später Krankheiten kriegen können und/oder werden. Und wie andere Menschen auch können wir diesbezüglich Glück oder Unglück haben. Und manch einer wird morgen sein Haus verlassen, einen Autounfall haben und nicht zurückkehren. So wir morgen nach Hause zurückkehren können, geht es uns besser.

Jeder Tag im Leben jedes Menschen kann der letzte sein. Nur leider vergessen wir das immer wieder und nutzen unsere Chance, das Leben zu genießen, viel zu wenig. Der Krebs wird dich begleiten, wie dein Crohn vorher auch. Und wenn du Glück hast, wird diese Krankheit dir auf lange Sicht viiiiiiel weniger Probleme machen.

Lasse Dich kräftig drücken und halte die Ohren steif. Und wenn du fragen hast oder Dich ausquatschen möchtest, bist du hier goldrichtig...

LG chaosbarthi
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