2 Jahre hat die Krankheit Krebs unser Leben beherrscht. Der Krebs hat die Hoffnung und die Zukunftsvisionen unserer ganzen Familie zerstört.

Erst erkrankte im Dezember 2001 mein Vater unheilbar an Lungenfell/Rippenfellkrebs. Dann nur ein Jahr später bekam meine Schwester die Hiobsbotschaft Magenkrebs.

Während sich der Gesundheitszustand meines Vaters immer mehr verschlechterte, kämpfte meine Schwester mit aller Kraft und Stärke gegen ihre Erkrankung.

Mein Dad starb im März 2003. Meine Schwester folgte ihm nun vor nur einer Woche mit 35 Jahren.

Mein Leben wurde jeden Tag, jede Nacht von der Sorge beherrscht. Jeder Gedanke drehte sich um meine Schwester, meinen Vater. Keine Sekunde konnte ich mehr an etwas anderes denken. Wir alle, die Familie, die Freunde hatten fast ausschließlich nur noch dieses Gesprächsthema.

Nun sind sie beide nicht mehr bei uns, sondern schauen uns von oben zu, passen auf uns auf.

Und ich muss nun wieder zu mir zurück finden. Muss wieder mit meinem Mann das eigene Leben leben, muss wieder neue Freude finden, vielleicht kann ich sogar irgendwann einmal wieder richtig Lachen.

Deshalb ist es Zeit, vom Krebs-Kompass Abschied zu nehmen. Von Euch allen will ich Abschied nehmen, die mir in den letzten Jahren mit Rat und Trost zur Seite gestanden haben.
Ich danke Euch für Eure Hilfe, sie hat mir immer ein Stückchen voran geholfen.

Ich wünsche Euch allen von ganzen Herzen, dass auch Ihr irgendwann Euren Weg gehen könnt. Für manche wird es ein Weg ohne Rückkehr sein. Unsere Liebsten werden Euch aber da oben in Empfang nehmen, Euch mit Liebe begegnen.
Und wir, die zurückbleiben,müssen weiter stark sein und zu unserem Leben zurückfinden.

Ich drücke Euch alle, die mir so lieb geworden sind, ganz feste. Meine Gedanken werden Euch weiter begleiten.

Eure Sonja (sunniee)