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Alt 22.08.2013, 13:51
bibbiblumenkind bibbiblumenkind ist offline
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Standard AW: BK-Mütter und ihre Kinder

Hallo zusammen!
Meine Kinder waren bei der Diagnose ein und drei Jahre alt.
Natürlich bekommen sie mit, dass sich etwas verändert. Ich stimme allen zu, dass es sinnvoll ist, offen mit der Krankheit umzugehen.
Also, meine Mädels wussten, dass ich krank bin, dass ich oft zum Arzt muss (das haben sie vorher nie mitbekommen). Ich war öfter mal müde und habe auf dem Sofa rumgelegen, das Chaos blieb länger liegen. Die Kleine wusste, wenn das Taxi (zur Chemo) kam, hat Papa alles organisiert. Eine Haushaltshilfe habe ich nach einer frechen Abfuhr seitens der Krankenkasse gar nicht erst beantragt. Da ich berufstätig bin, hatte die Kleine eine Tagesmutter, die zu der Zeit öfter besucht wurde. Irgendwie hat das alles funktioniert. Ich war bis zur DOC auch noch stundenweise arbeiten
ABER: die beiden sollten nie Angst haben, die Mama zu verlieren.
UND sie haben mich nie ohne Haare gesehen. Das lag natürlich an mir und meinem Problem damit. Zehn Tage nach der ersten EC hatte ich einen Termin beim Frisör. Der Großen habe ich vorher gesagt, dass ich wegen der Medikamente die Haare verliere und eine Perücke bräuchte. Als ich zurück kam, fragte sie mich, wo denn nun die Perücke sei. Ich hatte eine Perücke mit langem echten Haar. Und bis auf den Pony sah das ganze meiner Frisur halt ziemlich ähnlich . Ohne Fiffi war ich nie vor der Tür. Ich habe ihn nur ausgezogen, wenn die Mädchen im Bett waren.
Ich weiß nicht, wie sie es für sie gewesen wäre, mich ohne Haare zu sehen. Die Kleine (heute fast 3) hat jetzt irgendwann mal was von "jetzt kannst Du Deine Haare nicht mehr ausziehen" gesagt also die merken schon alles. Jetzt habe ich eine Übergangsfrisur, und die Mädels wundern sich über die wilden Locken (die ich grauenvoll finde - mein Lieblingsgerät ist das Glätteisen!!!!)
Außer meinem Mann und meiner Schwester hat mich niemand ohne Haare gesehen. Das hängt auch damit zusammen, dass ich nicht wollte, dass "alle" von meiner Erkrankung wissen....vielleicht ein ganz anderes Thema, aber ich wurde als Kind gehänselt, weil ich keine Eltern mehr hatte. Eine ähnliche Erfahrung wollte ich meinen Kindern ersparen (auch wenn ich SO etwas nicht wirklich erwartet habe).
Viel Geschreibsel, eigentlich wollte ich nur sagen , dass ein offener Umgang in meinen Augen zwar sehr wichtig ist - WIE offen, kann dann wohl individuell gestaltet werden.
Achja, zwei Sachen noch:
Einen Schaden haben die Mädels sicher nicht davon getragen UND ich zeige mich den beiden heute auch nicht mehr "oben ohne" (Ablatio - das ist MEINE Grenze des offenen Umgangs )
Ich denke nicht, dass man so viel falsch machen kann, wenn man mit gesundem Menschenverstand, einfühlsam und reflektiert handelt. Ob das funktioniert hat, sehen wir erst, wenn die Kleinen groß sind ....
Ganz liebe Grüße und alles, alles Gute!
Bibbiblumenkind
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