Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 26.05.2004, 22:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard 5 Wochen auf der Intensivstation

Hallo Hanna,

ich schreibe heute nur kurz weil ich so müde bin, bitte nicht böse sein. Mein Vater hat vorher nichts geregelt. Er hat auch mit seiner Frau nie darüber gesprochen "was ist wenn...".

Das künstliche Koma hatten sie nach ca. 2 Wochen abgesetzt, dann wachte er aber weiter über längere Zeit trotzdem nicht auf so dass sie von einer Schädigung des Gehirns ausgingen (durch den starken Blutverlust während bzw. nach der OP). In den letzten Wochen ist er überwiegend sehr schläfrig und matt und erschöpft durch die vielen weiteren Medikamente und Infektionen und und und. Aber er hat wache Momente wo er auch lächelt oder es versucht oder leicht die Hand drückt oder das Gesicht verzieht. Natürlich wird er immer schwächer. Man kann ausserdem nicht wissen WAS er mitbekommt und empfindet, da er ja wegen der Beatmung nicht sprechen kann.

Meine Eltern sind geschieden, er ist in zweiter Ehe verheiratet. Ich kenne seine Frau noch nicht sehr gut aber ich glaube sie kann auch noch nicht loslassen. Zum Glück verstehen wir uns aber recht gut und wollen alles zusammen entscheiden. Aber es ist so schwer, ich hätte es mir nie ausmalen können wie schwer das alles ist. Ich kann mir vorstellen dass einen das sehr lange nicht loslassen wird, so wie Du es auch schreibst.

Ich danke Dir für deine Anteilnahme.

Bis bald
Kerstin
Mit Zitat antworten