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Alt 16.09.2013, 12:15
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard wenn es zuviel wird

wie habt ihr dass für euch persönlich gehandhabt?

Mir persönlich wird es langsam aber sicher zu viel. Schwiegervater liegt derzeit auf palliativ- die Ärzte sind dabei ihn so zu stabilisieren dass er möglcherweise ins Hospiz kommt. Ich besuche ihn alle paar Tage einmal - ich vermisse ihn jetzt schon - obwohl er ja körperlich noch da ist, aber geistig ist er nicht mehr er, es macht mich auch sehr traurig. Ihm geht es nicht schlecht dort, er hat wohl keine Schmerzen -es geht im Super, alles ist Toll - er ist sehr glücklich, das ist das einzige was mich derzeit etwas aufrichtet.

Er ist immer mal wieder geistig da, mal "halluziniert" er - ist es eine Halluzination? - alles ist sooooooooo spitze - so super - teilweise kippt der Kopf nach hinten - die Augen schliessen sich halb - dann ein paar sekunden später reisst er den Kopf wieder nach vorne und redet weiter. Er kann nicht mehr ordentlich greifen - er greift daneben und ärgert sich über sich selber - sind es die medikamente - wir wissen es nicht. Er kriegt immer mal wieder Besuche, an die kann er sich erinnern, teilweise fallen ihm dann jedoch die Namen nicht mehr ein. Heute hat er angeblich beim Besuch gesagt - dass er keine künstliche ernährung mehr haben will - ob er dazu "geistig" in der Lage ist das zu entscheiden, ob es sein Wunsch ist der berücksichtigt werden kann - wer will das schon entscheiden ? Derzeit hängt er an Ernährung, Flüssigkeit, sauerstoff und Antibiotische abschirmung.

Die Familie hängt am Papa, am Ehemann ja und am Schwiegervater usw. Es ist gar keine Frage dass man ihn noch so lange bei sich behalten will -bis es soweit ist. Teilweise ist er wund gelegen - er ist extrem abgemagert. Laut Arzt ist es mal sicher dass er keine Jahre mehr hat, dazwischen ist noch alles möglich.

Die Familie klammert sich an jeden Strohhalm, alle medizinische Lösungen auskosten.

Und ich als Mensch - ich fürchte mich vor den Auswirkungen, es überfordert mich der Gedanke. Am liebsten wünschte ich mich in einen Zeitraum von ein paar Wochen später, wenn alles vorbei ist. Mir tut das zuschauen schon so weh.

Entschuldigt meine offene Art, aber vielleicht habt ihr einen Tipp wie man mit der Situation umgehen kann.

Geändert von Hase72 (16.09.2013 um 15:46 Uhr)
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