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Alt 06.03.2007, 11:34
enail enail ist offline
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Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Thüringen
Beiträge: 47
Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hallo Du da oben, oder wo immer Du sein magst.
wieder einmal sitze ich hier und denke nach wie so oft und in der letzten Zeit noch öfter. der Tod von Wolfgang hat wieder Messerstiche in meiner Seele hinterlassen. ich weiß das es für jeden von uns einmal zeit wird zu gehen, aber warum, und warum so.
Immer wieder Leid um einen immer wieder Tränen immer wieder Schmerzen immer wieder warum nur.
Der Tod kommt wie ein Gespenst in der Nacht zieht sich zu wie ein Spinnennetz, ich bekomme keine Luft, alles dreht sich, schweißgebadet wach ich auf, es war nur ein Traum. war es das oder sind es Vorzeichen, Ahnungen Omen oder doch nur schlechte Träume? Wer geht als nächstes wenn trifft es diesmal, sind alle Menschen um mich herum in Gefahr, ziehe ich das Böse an, bin ich verantwortlich?
Nein, ich dreh nicht durch, noch nicht.
die letzten Monate haben mir viel zu denken gegeben, haben mich verunsichert, fragen kommen auf, immer wieder fragen kreisen in meinem Kopf und ich kann sie nicht verdrängen, wie Bienen um den Honigtopf summen sie ständig in meinem Kopf ich möchte sie einfach loswerden, es abschütteln, vergessen, warum ?
alles geht zum Alltag über, genug der Zeit der Trauer, genug des Grübelns, genug des warums, nein nicht weil ich es nicht will sondern weil es nicht geht.

zwei gesichter, zwei Seelen, zwei verschiedenen Personen haben sich in mir eingenistet. das bin nicht ich, so war ich nie, so wollte ich nie sein und doch entspricht es meinem jetzigen Zustand, warum?
ich steh vor Dir und ich seh dich doch nicht, ich fühle das du da bist, kann dich aber nicht spüren, nicht sehen, aber ich fühle es ist anders. bist du da, kannst Du mich hören, gib mir ein zeichen.
oder lieber nicht
laß es wie es ist, ich will nicht mehr, nicht mehr hoffen, nicht mehr leiden, nicht mehr zwischen den Gefühlen schwanken.
was ist richtig was ist falsch, wie soll es nur weitergehen. ich verliere den Boden unter den Füßen und niemand ist da, wer hört zu, wer versteht mich denn? Warum?

Haß, Neid, Gier, Falschheit all das ist geblieben, nichts von der Wärme, dem Verständnis, der Liebe ist geblieben. warum?
Familie, das Wort hatte früher eine andere Bedeutung, Mitteinder, füreinander, zusammen. heute Distanz, Vorsicht, Abstand, warum?
meine kleine Welt hat sich verändert, keiner merkt es ist auch gut so, alles ist anders geworden, ich fühl mich manchmal wie in einem Alptraum aus dem ich nicht aufwachen kann, der Abgrund ist direkt vor mir, er wird immer größer, dunkler einfach mächtiger, noch ein kleiner Schritt und es ist vorbei, warum?

vielleicht bin ich egoistisch, weil ich einfach wieder am Leben teilhaben möchte, weil ich einfach wieder mal lachen will und glückliche sein, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, ich möchte zurück in MEIN LEBEN, hilf mir doch, warum darf ich nicht. wofür werde ich bestraft warum muss ich leiden, was habe ich getan????

der morgige Tag, ich mag nicht daran denken. warum tu ich mir das an, warum gehe ich wieder zum Tod zum ewigen Abschied, zum Ende eines Lebens. ich weiß genau was in den nächsen Stunden passieren wird, keine Ruhe die Nacht keinen Schlaf, Ängste und Schauer die ich nicht los werde. Morgen Mittag ist alles vorbei, ich glaub es nicht! alles beginnt von neuen, alles fängt wieder von vorne an. Halt mich bitte ganz fest und gib mir die Kraft das auch noch durchzustehen. bitte!

wenn ich glauben könnte, das dies alles einen Sinn hat, wie zum Beispiel wenn ein Mensch geht kommt dafür ein neues Leben, oder es gibt ein Leben nach dem Tod, oder man wird wiedergeboren wenn ich nur an eines davon glauben könnte, vielleicht würde dann der Tod sein eisiges grausames Gesicht verlieren, würde die Kälte und die Steife aus den Gliedern weichen, würde die sonne mich wieder wärmen und das Lachen der Kinder was ansteckendes haben. wenn ich doch nur glauben könnte.....

in den Nächten fühl ich all das Leid auf der ganzen Welt in mir, die ganze Einsamkeit, die Kälte, die Verzweiflung von zich Millionen alles bei mir abgeladen. Kein Tag vergeht wo man nicht damit konfrontiert wird, wo man einfach mal "vergessen" kann, einfach wieder leben, was für ein Traum.
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Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
Verfasser unbekannt
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