Einzelnen Beitrag anzeigen
  #3  
Alt 24.07.2004, 17:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie geht´s weiter ?

Hallo Mai,
mein Mann wurde im Dezenber 2001 nach Whipple operiert, ein Lymphknoten war befallen, der Magen blieb ihm erhalten. Er bekam keine Nachbehandlung irgendeiner Art. Es wurde ihm gesagt, dass nichts mehr da wäre, was man behandeln könnte, alles andere wäre unnötige Belastung des Körpers. Der Aufbau der Ernährung begann im Krankenhaus mit der Ernährungsberatung und der Aussage des Prof., dass er alles essen könne, was er wolle, er müsste das selbst ausprobieren, ob er es verträgt. Der eine verträgt dieses nicht, was der andere aber verträgt. Mit der Psyche wird man letztendlich ziemlich alleine gelassen, die Familie ist da der beste Auffangpunkt, um jemanden dabei zu unterstützen. Wobei es jedoch wohl in jeder Stadt Anlaufstellen gibt, wo man psychologische Beratung erfährt und sich auch mit Krebserkrankten austauschen kann. Nicht jeder kann das, einige suchen das. Vielleicht solltest Du mal vorsichtig in einem Gespräch mit Deinem Vater nachfragen, ob er das möchte. So schnell wie möglich arbeiten gehen finde ich nicht besonders gut.Mein Mann war ein Jahr zu hause. Der Körper und die Seele brauchen Erholung und Abstand. Wenn Dein Vater Durchschnittsverdiener ist, müsste das Krankengeld doch für eine Weile reichen, so viel weniger war das doch gar nicht. Wenn man sich zu schnell wieder in das Arbeitsleben eingliedern will, kommt irgendwann der Punkt, wo es dann nicht mehr geht. Mit Gewalt macht der Körper das nicht mit, immer schön langsam an die Sache ran. Die psychische Unterstützung wird hier eigentlich ganz grossgeschrieben, je besser schreitet die Gesundheit fort. Ich kann das alles vielleicht jetzt leicht sagen, weil das bei meinem Mann schon eine Weile her ist, aber so haben wir halt die Erfahrung gemacht, und verdrängt haben wir mit Sicherheit nichts. So viel ich weiss, gibt die Deutsche Krebshilfe einen einmaligen Zuschuss in finanziellen Notlagen, Du kannst Dich ja mal unverbindlich erkundigen. Ihr steht noch alle am Anfang der Genesung, und ich wünsche Deinem Vater und Deiner Familie alle Kraft für die nächsten Monate.
LG Elke
Mit Zitat antworten