Thema: Gehirnblutung
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Alt 05.07.2005, 21:47
Gast
 
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Standard Gehirnblutung

Hallo Emschermaus!

Ich glaub dir, dass es einem sehr gut tut, sich das alles mal von der Seele zu schreiben. Bei meiner Oma ist die Situation zwar noch nicht so schlimm, aber man muss sich auch ständig nach ihr umsehen und sie versorgen. Zur Medizinischen Seite kann ich dir momentan wenig sagen, weil ich das Krankheitsbild ziemlich kompakt finde. Was sagen denn die Ärzte wegen der OP? Wie soll´s danach aussehen? Galt der Brustkrebs als geheilt oder ist er wieder ausgebrochen? Ich denke mal, dass ihr vielleicht bis zum CT abwarten solltet und das Ergebnis dann auch ruhig noch mit anderen Ärzten besprecht. Schließlich habt ihr das Recht auf eine zweite Meinung. Lässt sich halt so schwer was sagen, wenn man den Gesamtzustand nicht sieht und v.a. was die Ärzte mit der Op erreichen wollen.

Was ich aber viel erschreckender finde, scheint dein Zustand zu sein. Ich kann dich verstehen, dass du die Pflege mit links erledigen kannst, v.a. da du ja auch einige Jahre in dem Beruf tätig warst. Aber du musst auch mal an dich denken und in deinem beitrag kommt ganz deutlich rüber, dass du ziemlich am Ende deine Kraft bist und das auch selbst merkst. Schön, dass dein sohn dich unterstützt, aber letztendlich bist du diejenige, die Tag und Nacht rennen muss! Such dir dringend Hilfe!

Gibt es bei euch am Ort einen Hospizverein? Frag doch da einfach mal nach, ob die dich bei der Betreuung deiner Mutter unterstützen würden. Bei uns machen die auch Nachts Sitzwachen, oder kommen tagsüber, damit du mal aus dem Haus kannst, lesen was vor, unterhalten die Leute oder sitzen auch einfach nur am Bett. Hängt natürlich auch davon ab, wie schwer krank deine Mutter ist. Aber vielleicht können die dir dann auch andere Anlaufstellen nennen? Wenn die Pflege so aufwendig ist und du deine Mutter keine Sekunde aus den Augen lassen kannst, hast du schon mal eine Höherstufung der Pflegestufe beantragt? Grade in ihrem jetzigen Zustand?

Willst du dir nicht vielleicht doch die Hilfe von einem Pflegedienst holen? Soweit das eben auch finanziell möglich ist? Klar, du hast es gelernt und kannst es selbst, aber dir wird so einfach auch ein Stück Arbeit abgenommen und du hast während der Zeit, in der die Schwester da ist, einfach mal ein paar ruhige Minuetn für dich, die du auch dringend brauchst.

Wir haben uns auch für diesen Weg entschieden. Ich arbeite auch bei einer Sozialstation, allerdings nur ein paar Stunden im Monat. Könnte also locker die Betreuung meiner Oma übernehmen. Allerdings muss ja den ganzen Tag jemand nach ihr schauen, und da nehmen wir uns einfach dreimal am Tag die zusätzliche Hilfe, damit wir auch etwas unabhängiger sind und sie trotzdem gut versorgt wissen. Mag egoistisch klingen, aber auf Dauer tun wir uns damit einfach auch einen Gefallen. Ich kenn´s ja von anderen Patienten, wie überfordert da die Angehörigen sind, wenn´s immer länger und aufwendiger mit der Pflege wird. Ansonsten kannst du ja auch mal bei einem Pflegedienst nachfragen, ob sie nicht stundenweise kommen können, damit du mal Besorgungen machen kannst und einfach zur Sicherheit jemand da ist.

Ansonsten lass dich zumindest mal bei einem Pflegedienst beraten, was die noch für Möglichkeiten kennen, damit du unterstützt wirst. Könnte dir halt jetzt nur sagen, was es bei uns gibt. Andere Möglichkeit äwre noch die Krankenkasse, wobei da nicht so begeistert bin, die versuchen eh immer nur möglichst Kosten zu sparen.

Auf alle Fälle musst du auch an dich (zu aller erst!) und dann an den Rest deiner Familie denken (Enkelkind)!!! Sonst dauert es nicht mehr lange und du kannst auch nicht mehr für deine Mutter sorgen. Such dir Hilfe bei den oben genannten Möglichkeiten, gönn dir Ruhepausen und schreib ruhig hier weiter, was dich bewegt. Das hilft auch sehr viel!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass du irgendeine Art von Unterstützung findest, um deine Mutter weiterhin daheim versorgen zu können!

Julia
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