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Alt 03.11.2011, 08:46
Ric Ric ist offline
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Standard AW: Leiomyosarkom Schulter rechts

Das sind doch mal gute Nachrichten!! Das freut mich für dich.

Leider ist es tatsächlich so das sich das Leben komplett verändert und nichts mehr so ist wie früher - man kann den Gedanken an den Krebs auch nicht abschalten und die Check-ups alle 3 Monate machen einen wahnsinnig vor Angst. Aber irgendwie lernt man mit der Zeit etwas besser damit umzugehen, bzw. denkt nicht mehr die ganze Zeit daran - kann wieder unbekümmert lachen.

Natürlich kommt die nächste Panik dann wieder mit dem nächsten CT.

Ich persönlich klammere mich an die Leiomyosarkom Geschichten die Mut machen und hoffe ganz fest das es bei meinem Mann auch so positiv verlaufen wird. Es ist aber auch sehr sehr wichtig die richtigen Ärzte an seiner Seite zu haben die einem Mut machen und nicht ständig sagen "Hmh ja es sieht schlecht für Sie aus und Sie sind sehr sehr krank....." DAS WISSEN WIR SELBST.

Wir haben bisher mal abgesehen von dem mistigen Krebs so verdammtes Glück gehabt für das wir so dankbar sind. Von einigen Ärzten schon abgeschrieben haben wir uns IMMER um Alles selbst gekümmert und uns die besten Ärzte rausgesucht. Das Problem kennen hier leider auch viele. Man muss den Arzt finden der mit einem den Kampf aufnehmen will und nicht einer der einem die Statistiken runterlabert und sich dann umdreht und einen alleine lässt.

Du musst jetzt folgendes bedenken:

1. Du bist super operiert worden und TUMORFREI, das sind die allerbesten Voraussetzungen dies auch lange oder vielleicht sogar für immer zu bleiben

2. Selbst wenn ein Rezidiv kommt gibt es Therapien die man anwenden kann. Es gibt Leute die sogar im metastasierten Stadium noch lange gelebt haben, bzw. sich wieder operieren lassen konnten und wieder eine R0 Situation erreichen konnten.

Es gibt tolle Leute hier die einem Mut machen und auch wirklich sehr interessante Geschichten zu bieten haben. Leute um die es gar nicht gut stand und denen es heute gut geht. Es ist sehr schwer, aber man muss daran glauben auch zu denen zu gehören und jeden Tag bewusst zu genießen und sich zu freuen das man ihn erleben darf.

Du könntest auch mal psychoonkologische Hilfe in Anspruch nehmen, bzw. das mal ausprobieren. Manchen hilft das sehr gut.

Ich habe meinen Mann gerade wieder zum Flughafen gebracht. Er fliegt wieder nach Seattle um dort an einer neuartigen Studie teilzunehmen bei welcher Leute ohne sichtbare Tumoren (die aber vorher metastasierte Sarkome hatten) adjuvant "geimpft" werden um Rezidive zu vermeiden. Ende November hat er wieder einen Scan und der Gedanke daran lässt mich fast ausflippen vor Angst - so ist das leider.

Trotzdem haben wir vor ein paar Wochen geheiratet und ziehen jetzt um und leben unser Leben eigentlich sehr normal, aber vor Allem extrem glücklich und intensiv.

Er macht relativ viel Sport, ernährt sich sehr gesund und nimmt Nahrungsergänzungsmittel und Antioxidantien. Dies soll allerdings keine Empfehlung sein diese zu nehmen - das ist jedem selbst überlassen und die Meinungen dazu sind auch sehr unterschiedlich.

So jetzt habe ich dir viel mehr geschrieben als ich eigentlich wollte.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

Liebe Grüße

Ric
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