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Alt 26.08.2006, 16:18
konrad konrad ist offline
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Registriert seit: 04.01.2006
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Standard AW: Leben mit neuer Blase

Hallo Bernd,
wegen Krebs in Blase, Harnleiter und Prostata ist mir vor 2 1/2 Jahren nach Entfernen dieser Organe ein Pouch gelegt worden. Dazu wurde aus der Übergangszone zwischen Dick- und Dünndarm ein Stück Darm verwendet. Somit bestand das Stück also aus einem Teil Dünndarm und einem Teil Dickdarm. Dieses Darmteil wurde mit den Harnleitern aus den Nieren verbunden und wird über den Nabel katheterisiert. In dem an den Nabel grenzenden Teil ist aus Darm ein Ventil eingebaut.
Ich komme mit dem Pouch glänzend zurecht. Er faßt etwa 3/4 Liter und wird ca. 5 mal entleert. Das Einführen des Katheters ist völlig problemlos. Nachts stehe ich einmal auf. Durch einen Druck im linken Unterbauch - dort sitzt der Pouch- werde ich immer rechtzeitig geweckt.
Die Sache ist völlig unauffällig - und in der Badehose können das nur Eingeweite erkennen.
An verschiedenen Stellen, im Auto, im Büro usw. habe ich ein Päckchen mit Katheter und Gleitmittel liegen.
Man ist im täglichen Leben in keiner Weise eingeschränkt und für mich geht der Sport -Skilauf und Volleyball - weiter als wäre nichts geschehen. Die OP dauerte bei mir mit einigen Nebenaktionen 10 Stunden, nach 10 Tagen kam ich aus der Intensivpflege wieder in mein Zimmer und war nach ca. 22 Tagen wieder zu Hause. Die OP wurde an der Uni Würzburg durch Professor Riedmiller durchgeführt, ich kann die dortige Urologie nur wärmstens empfehlen.
Da bei Dir die Rede von Neoblase war, weise ich auf die Unterschiede zwischen Neoblase und Pouch hin. Es gibt dazu eine Seite, aber ich habe die Adresse vergessen.
Im Gegensatz zu einem obigen Beitrag habe ich keine Probleme mit Fatigue und der übliche Kasten Bier kann auch noch aus dem Auto gehoben werden.
Ich drücke Deinem Vater ganz kräftig die Daumen!!
Konrad
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